Monthly Archives: Mai 2015

Gerührt … aber deluxe, bitte!

Deluxe-Rührei

Metadaten des Gerichts 

Kochniveau: 2/10  Dauer: ca. 20 Minuten  Art: Snack Kosten: Günstig

Rezept zum Ausdrucken: Deluxe-Rührei (PDF)

Zutatenliste

  • 4 Eier
  • 4 EL Milch
  • 4 EL geriebener Käse (Je nach Geschmack kräftig bis mild, wobei ich eine Mischung aus Emmentaler, Tilsiter und Mozzarella verwendet habe) 
  • 1 EL Sojasoße
  • 1 EL Kräutermischung (8-Kräuter, Küchenkräuter oder gar frisch)
  • 2 EL Röstzwiebeln (Alternativ dazu zuvor eine kleine Zwiebel andünsten)
  • 1 EL Gemüsebrühe
  • 1 TL scharfes Paprikapulver
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise weißer Pfeffer
  • 10 Datteltomaten
  •  5 Gewürzgürkchen

Praxis-Anleitung

  1. Zuerst die Tomaten sowie die Gürkchen in kleine Scheiben schneiden.
  2. Danach das Gemüse zusammen mit den aufgeschlagenen Eiern und allen anderen Zutaten zu einer homogenen Masse verrühren.
  3. Nun das Gemisch in eine beschichtete und gut vorgeheizte Pfanne geben. Wenigen Minuten braten und sobald die Flüssigkeit zu stocken beginnt erstmals umrühren. Daraufhin wieder kurz anbraten lassen und anschließend nach Art eines Rühreis zerstückeln.
  4. Sobald das gesamte Rührei fest ist und stärker zu bräunen beginnt, aus der Pfanne nehmen und heiß servieren.

Krieg den Märkten, Friede den Utopien

Es gibt heute sehr starke Vorbehalte, sich auf eine Definition der von uns erstrebten Güter festzulegen, sogar Bedenken, einen Vortrag über das gute Leben als solches zu halten. Wir leben in liberalen Gesellschaften, die ihre Vorstellung vom Guten „vor die Tür gesetzt“ haben. Warum? Zunächst weil wir den Dissens fürchten, den das Aufeinanderprallen von notwendigerweise konkurrierenden Vorstellungen hervorrufen könnte. Und schließlich weil wir Angst haben, dass die Mehrheit ihre Vorstellung vom guten Leben denen aufzwingen könnte, die sie nicht teilen. Das sind durchaus legitime Befürchtungen. Aber ich sehe keinen anderen Ausweg, als sich der Schwierigkeit zu stellen. Sonst werden wir den Angriffen des Marktes keine substanziellen Argumente [geschweige denn, Aktionen; D.Q.] entgegensetzen können.

 

[…]

 

Der Markt erschien uns als neutraler und sehr nützlicher Bewertungsmechanismus, der uns die Mühe schwieriger Kontroversen über das beste Mittel für die Bewertung eines Gutes ersparte. Gleichzeitig bemühten sich die liberalen Philosophen, die öffentliche Vernunft so stark wie möglich einzudämmen. Seitdem begannen wir zu verstehen, dass man die öffentliche Debatte nicht komplett auslagern darf. Denn das überlässt dem Markt immer mehr Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und bringt uns in einen Zustand gesellschaftlicher Abgestumpftheit. Unsere Kultur überhitzt sich, denn sie ist im Wesentlichen sinnentleert, ohne einen moralischen oder geistigen Inhalt [, frei von Utopischem; D.Q.]

 

Michael J. Sandel (1953 – ), Gespräch unter dem Titel „Wir haben Angst vor dem guten Leben“, in: Philosophie Magazin Nr. 03/2015 (April/Mai), S. 73


Nirgendwann und Nirgendwo der Marktförmigkeit vieler Lebensbereiche den Spiegel vorzuhalten, ist aus der Mode gekommen. Dazu bedarf es in Quanzland nicht einmal mehr der Aktionen unseres werten Gedankenterroristen, und trotzdem verdanken wir ihm diese Schlaglichter auf zwei aktuelle Stimmen der Kritik. Ihr Gegner ist der Zeitgeist, der durch Quanzland weht.

Der anonyme Täter, den wir seit Anbeginn unserer Reise begleitet haben, bleibt dennoch eine Ausnahmeerscheinung in der Öffentlichkeit. Er ist wahrlich nicht alleine in seiner Opposition, wohl aber durch die Wahl seiner Mittel und Methoden gefährdet. Als Terrorist geächtet, steht er mit dem Rücken zum Hintergrund einer Meinungsmaschinerie, die Kritik gut portioniert und inszeniert geschehen lässt. Dass er angesichts seiner brisanten Lage nunmehr beginnt, seltsame Signaturen in die Text-Attentate einzuschreiben, erregt mein Interesse ebenso wie die neuerliche Aktualität der verwendeten Quellen.

Hier alsonnoch ein zweites Exempel seiner subversiven Aktivitäte der letzten Wochen, konsumierbar in einer marktfreien Light-Variante.

Mit anerkennendem Gruß an alle Nichthändler, Euer Satorius


 

Da muss ich widersprechen. Hinter dieser Haltung [Wir seien alle Kinder Mammons und als solche zur Vernunft befähigt; D.Q.] steht letztlich ein Rousseau’scher Ursprungsmythos, dass wir im Kern alle gut sind und es nur die Gesellschaft – oder die Zivilisation – ist, die uns verdirbt. […] Das lässt sich philosophisch auch als Frage nach dem Humanismus formulieren:

 

[…]

 

Haben wir ein Gemeinsames – ob man es jetzt biologisch oder theologisch definieren mag? Ich würde eher fragen: Wohin wollen wir? Das ist eine sowohl politische als auch philosophische Frage, die viel zu wenig gestellt wird, weil wir in einer Gesellschaft leben, die wenig Zukunftsemphase hat, sondern allenfalls, dass alles in zehn Jahren noch nicht gänzlich katastrophal sein wird.

 

Armen Avanessian (1974 – ), Gespräch unter dem Titel „Freund oder Feind?“, in: Philosophie Magazin Nr. 03/2015 (April/Mai), S. 63f.

 

Zweifacher Exkurs ins Süße

Süße Nudeln: India

Metadaten des Gerichts 

Kochniveau: 2/10  Dauer: ca. 20 Minuten  Art: Dessert, Snack  Kosten: Günstig

Rezept zum Ausdrucken: Süße Nudeln – India (PDF)

Zutatenliste

  • 300g Nudeln (Ich nutze Vollkorn-Produkte, aber die Wahl der Nudelsorte bleibt jedem Koch selbst überlassen. Kurze Nudelformen eignen sich jedoch besser, z.B.: Penne oder Fusilli)
  • 3 EL Ghee (Falls diese typisch indische Butterschmalz-Variante, mit ihrem mild-nussigen Aroma, nicht zur Verfügung steht, sind Butter und Margarine ein Ersatz) 
  • 1 Vanilleschote
  • 1 TL Nelke (Gemahlen oder frisch im Möser zerstoßen)
  • 1 TL Kardamom (Auch hier entweder gemahlen oder frisch im Möser zerstoßen)
  • 2 TL Zimt (Ein drittes Mal: gemahlen oder frisch im Möser zerstoßen, wobei sich dies bei Zimtstangen durchaus schwierig gestalten kann)
  • 2 EL brauner Rohrzucker
  • 1 EL Zucker
  • 1 Prise Muskatnuss
  • 1 TL Limettensaft (Alternativ Zitronensaft, am besten frisch, jedoch keinesfalls Konzentrat)

Praxis-Anleitung

  1. Nudeln wirklich höchstens bissfest Kochen, so dass sie am Ende nicht zu weich sein werden.
  2. Ghee in einer Pfanne zerlassen und daraufhin das Mark der Vanilleschote, die Nelken und den Kardamom zusammen mit dem Rohrzucker kurz karamellisieren.
  3. Die Nudeln hinzugeben und ca. 5 Minuten bei geringer Hitze in der Pfanne schwenken.
  4. Kurz vor Ende noch den weißen Zucker, den Limettensaft sowie die Prise Muskatnuss zufügen und warm genießen.

 

Mandarinenküchlein

Metadaten des Gerichts 

Kochniveau: 3/10  Dauer: ca. 35 Minuten  Art: Kuchen, Dessert  Kosten: Günstig

Rezept zum Ausdrucken: Mandarinenküchlein (PDF)

Zutatenliste

  • 200g Weizenmehl
  • 250g Quark 
  • 3 Eier
  • 100g Margarine (Alternativ Butter)
  • 100g Zucker
  • 1/2 Pck. Backpulver
  • 1 Pck. Vanillin-Zucker
  • 1 Dose Mandarinen
  • Einige Tropfen Vanille-Butter-Aroma

Praxis-Anleitung

  1. Zu Beginn den Ofen anstellen, sodass er nebenbei auf 200° vorheizen kann, während der einfache Teig zubereitet wird. (Da jeder Ofen seine Eigenarten hat, sind hier Erfahrungswerte gefragt. Ich nutzt einen E-Ofen mit Ober- und Unterhitze.)
  2. Für den Teig zunächst das Mehl in eine Schüssel sieben. Dann Zucker, Vanillin-Zucker, Margarine, Eier, Quark sowie Bachpulver hinzufügen und zu einem glatten Teig verrühren.
  3. Daraufhin gut zwei Drittel der abgetropften Mandarinen unterheben.
  4. Den Teig in mehrere kleine, feuerfeste (Ton-)Schalen geben und mit dem letzten Drittel Obst garnieren.
  5. Zum Abschluss die Küchlein knapp 20 Minuten bei vorgeheizten 200° im Ofen backen, kurz abkühlen lassen und lauwarm servieren. (Durch Variation der Backzeit von 17 – 25 Minuten kann man eine Konsistenz vom „Lavakuchen“, mit flüssigen Kern, bis fast zum Marmorkuchen erzielen.)