Daily Archives: 13. Juli 2015

#CDF3 @ Der Mönch, das Meer und eine Wissensgrenze

Caspar David Friedrich (1779 – 1840), Der Mönch am Meer (um 1808 – 1810; Berlin: Alte Nationalgalerie)


Ein vereinzelter Mönch in der stummen Begegnung mit einem ozeanisch-düsteren Horizont, kaum mehr Semantik und Zeichenfähiges liefert dieses Werk dem nüchternen Rezipienten, der ohne Lust an Kunstkritik wahrnimmt. Ob der Mönch in metaphysischer Versenkung über die schleichende Tötung Gottes durch den Menschen verzweifelt oder unter der schier ewigen Wiederkehr physischen Kriegsleids in Europa leidet, bliebt eben so offen, wie der Horizont düster und unbestimmt ist. Ob Düsternis für einen Künstler jenseits der Lichtmetaphorik negativ im nicht-logischen Sinne gewesen war, klingt als Interpretationsfrage schon ein wenig konkreter und werkimmanenter. Bevor hier ernstlicher Prinzipienbruch droht: genug des versuchten Sinns.

Derweil bleibe ich meinem philosophischen Credo auch hier treu und stelle maximal derartige, neugierige Fragen an ein singuläres Phänomen, das Bild ist und Text sein kann, aber nicht muss. Historischer Kontext, geistesgeschichtliche Trends, biografische Situation oder werkspezifische Analyse sind allesamt nur mehr oder weniger gesicherte Perspektiven auf ein einzigartiges Phänomen. Als mehr oder weniger elaborierte, methodisch versierte Theorien und Modele der Welt vermögen sie so einiges zu leisten; nicht aber die Offenheit eines intellektuellen oder ästhetischen Ereignisses total zu schließen. Für diese kühne Behauptung braucht es nicht einmal ein Werk von kunsthistorischem Rang, dazu reicht bereits ein kleiner putziger, profan-schmutziger Gedanke, ein Wort oder ein Zeichen – alle sind offen und dynamisch.

Warum Caspar David Friedrich dieses Werk auf diese Weise zu dieser Zeit geschaffen hat? Wer weiß das schon – sicher ist nur eines: Er hatte seiner Mit- und Nachwelt etwas zu sagen. Was das sei, bleibt pure Spekulation. 

Wenn ich mir hingegen die nachfolgende, wissenschaftliche Darstellung über die Entstehungszeit des ästhetischen Werks betrachte, hier nicht ganz zufällig eine geschichtlich-politisch-kartographische Abstraktion, dann komme ich ernsthaft ins Grübeln: Wer fängt die Zeit und ihren Geist wohl besser ein, wer stellt die vergangene Welt nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten glaubhafter, fühlbarer und feinsinniger dar? Urteilt selbst und kneift vorsichtshalber die Augen zusammen, denn es droht ein beinahe expressionistischer Farbenschauer. Ohne das die Wissenschaft dadurch dem romantischen Mönch besonders überlegen wäre, sind beide ein Zugang zur Vergangenheit.


Putzger, Historischer Weltatlas (89. Auflage, 1965)


Einem grotesken Stillleben gleich, vergleiche ich hier nicht nur Äpfel mit Birnen, sondern setze einfach mal Ästhetik und Schein gegen Logik und Wissen – vielleicht gar Sein – in Szene: unfair, unsauber, unverschämt und unsagbar unnötig. Oder lässt sich die unbestimmt-offene Atmosphäre des düsteren Horizontes auch noch in unseren historisch-helllichten Tage interpretativ übertragen?

Der politische Status quo, von Technologie und Ökonomie damit grob abstrahiert, ist vielleicht gar nicht so anders, wie vor 200 Jahren. Jedenfalls ist der globale Zustand nicht so anders, wie der Vergleich unzeitgemäß und unangemessen scheint. Ach könnte ich nur malen, ergebe sich vielleicht gar Sinn. 

So, genug des dilletantischen Wilderns in disziplinär-fremden Gefilden; euch und mir ausgewogene Träume, Euer Satorius 

Archiv der Kulinarik

Wer fortlaufend einen Blog liest, den stört die chronologische Struktur und der dadurch entstehendeKulinarik Mangel an Systematik kaum. Für den geneigten Freund der Kulinarik, der ganz pragmatisch auf der Suche nach einem interessanten Rezept ist, kann dieser Zustand wiederum für Verdruss sorgen.

Da Verdruss und Kulinarik keine gutes Paar abgeben, sorgen wir von der Metatextredaktion durch diese Archivseite frühzeitig für eine besser Übersicht. Auch wenn Satorius der Blogstruktur gerne treu geblieben wäre, setzen wir uns für alle Leser ein. Hier findet sich deshalb also von nun an ein chronologischer Überblick, durch den ein gezielter Zugriff auf einzelne Rezepte bequemer und schneller möglich ist, als innerhalb des Blogs. Ein Klick auf den Namen des Rezepts führt direkt zum Beitrag, wo eine PDF bequem zum Ausdrucken einlädt. Obwohl die Recht für alle Rezepte ausdrücklich bei Satorius liegen, begrüßt dieser gleichwohl eine freudiges Probieren und Teilen seiner Rezepte. Er wünscht Ihnen viel Erfolg beim Ausprobieren, sowie vor allem Vergnügen und Genuss im Anschluss.Gemüse im Kochtopf

In der Hoffnung, Ihnen durch unseren Einsatz die Nutzung von Quanzland erleichtert zu haben, sind wir weiterhin bereit für Sie gegen Satorius Interesse und Sturheit zu Felde zu ziehen. Offen gestanden macht es uns sogar eine enorme Freude, unserem Schreiberling auf die Finger zu schauen und, wenn nötig, auch auf diese zu hauen. sobald eine kritische Masse an Gerichten vorhanden ist, werden wir auf dieser Seite damit beginnen, dem Chaos System zu geben. In Opposition zu Satorius Gerede von Singularität und Historizität der Kulinarik wollen wir es Ihnen so leicht wie möglich machen.

Der Anwalt aller Nutzer und Zielgruppen, Ihre Metatext-Redaktion

P.S.: Sollte sich ein masochistischer Blog-Jünger hierhin verirren und von soviel Struktur angeekelt sein, dann geht es hier entlang zum klassischen Kulinarik-Blog (Direktlink).


Chronologisch sortierte Direktlinks zu den Rezept-Beiträgen

Gemüsebeet im Schichtbetrieb

Knusprig-buntes Gemüsemiteinander

Mächtige Komplett-Lasagne

Krosser Pizzateig plus Pizzaiola

Neutrale Crêpes

Flammkuchen mit Creme

Quarkwaffeln mit Heidelbeerjus

Nieder-Stöller Bloatz alá Quanzland

Mediterranes Veggie-Fast-Food

Süße Meeresfrucht trifft Kräuter-Tomaten-Curry

Gewürztableau

Zucchini-Korma

Rindersteak mit provenzalischem Schmorgemüse

Masaman-Variation

Deluxe-Rührei

Süße Nudeln: India

Mandarinenküchlein

Curry mediterranis vegetale

Gebackenes Kartoffel-Duo & raffinierter Karotten-Spinat

Arabisch-indischer Karottensalat

Griechischer-Gemüse-Garten

Untergrundgemüse-Pfanne

Modulares Essen: Individual-Vollkorn-Brot (IVB) mit Käse-Fondue

Karmesin-Risotto