Lichtrausch

Gretchenfrage 2.0: Und wann killst du Mutter Erde dieses Jahr?


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Von nun an prellen wir die Zeche – und wir tun dies zudem höchst unsolidarisch, also kaum auf unsere eigene Rechnung, sondern wir schreiben die Kosten auf den Deckel anderer Regionen und zukünftiger Genetationen! Denn der Tag, an dem der globalen Durchschnittsmenschen die Erde dieses Jahr „abgeschossen“ hat, oder genauer und weniger heftig formuliert: ihre Ressourcen und Regeneration „überlastet“ hat, liegt jetzt bereits hinter uns. Deutschlands Durchschnitt fällt dabei noch schlechter aus: Wir Bundesbürger haben Mutter Erde bereits Anfang Mai gekillt und bedürfen zum Erhalt unseres aktuellen Lebensstandards ganze drei Erden. Den Rest unseres Jahres leben wir nun nach dem Motto „Nach uns die Sintflut“ oder, um die Redewendungen letztlich auf die Spitze zu treiben, werden wir dem Mutterschiff Erde zu den sprichwörtlichen Ratten, die das Schiff (wenigstens durch Unterlassung) versenken. 

Mein Zugang mag etwas morbid im Abgang wirken, aber die Drastik der Darstellung dient eindeutig pädagogischen Zwecken, wie insgesamt das zu Grunde liegende Konzept des ökologischen Fußabdrucks. Dabei hat dieser Sachverhalt auch etwas zutiefst Tröstliches, gibt er  uns doch die Verantwortung zurück und erhöht damit unseren Einfluss: Es liegt an uns; wir handeln und unterlassen; jeder einzelne Mensch ist alltäglich gefragt. Ökonomie, Ökologie und insbesondere Politik werden praktisch und konkret, finden bei uns zuhause statt, sind nicht mehr nur theoretisch und abstrakt.

Der Preis dessen, wenn man diese Sache (mit oder ohne den Selbsttest des eigenen Fußabdrucks) denn überhaupt ernst nimmt, ist vermutlich ein gerüttelt Maß an kognitiver Dissonanz, also dem unangenehmen Gefühl und der entsprechenden (verdrängten) Erkenntnis, dass das eigene Handeln und Denken, unser Leben und unsere Werte im Spannungsverhältnis, womöglich sogar im Widerspruch zueinander stehen. Was an dieser Stelle bleibt, ist psychologisch gesehen recht einfach: Umdeutung oder Leugnung der Fakten, Anpassung durch Umgewöhnung des Verhaltens oder eine teuer erkaufte Ignoranz bei fortschreitendem Missverhältnis. Zwei dieser Wege führen in oder an den Abgrund heran, die goldene Mitte ist das Ideal, aber wie die meisten echten Lösungen mit Anstrengung und Verzicht verbunden: Wer will schon radfahren oder laufen, Bus- oder Bahnfahren, statt sich mit dem Auto fortzubewegen; Urlaub in der Nähe, Deutschland oder Europa, machen, statt die weite Welt zu entdecken; globalen Burger, Steak, Käse und Wurst für regionales Gemüse, Obst, Nuss und Brot eintauschen; statt des Filmabends mit Smartphone-Intermezzo bei hellstem Lampenschein und optimalem Klima, einfach nur dasitzen und ohne Strom Spaß haben; zuletzt die luxuriöse Higtech-Stadtvilla in bester Lage räumen und in die spartanische Blockhütte im Wald ziehen?

Nur der Anwärter zum totalen Gutmenschen bejaht hier weitreichend und zweifelsfrei, aber das ist auch nicht der Punkt, denn es geht nicht bloß ums gute Gewissen, sondern um eine ernsthafte Reflexion über das eigene Verhalten. Was und wie weit man seinen Alltag dann verändert, ist überhaupt erst der zweite Schritt nach dem ersten. Spieglein, Spieglein an der Wand, was tue ich und was könnte ich tun, wollte ich besser leben, steht ganz am Anfang und ist mein bescheidenes Artikel-Ziel. Denn nur, wer sich der Möglichkeit von mentalen Misstönen, der besagten „Kognitiven Dissonanz“, öffnet, kann sich selbst überzeugen oder von anderen überzeugt werden. Überreden also, bloßes Erlassen und Verordnen zumal, mag manchem als Mittel demokratisch-liberaler Politik erscheinen, ich jedoch begnüge mich mit diesem Diskursangebot und vertraue den Rest Euch selbst an. Ob daraufhin persönliche Klugheit, kalkulierendes Selbstinteresse, Moralität und was dergleichen mehr ist, letztendlich nur zu Denk- oder gar zu Verhaltensänderung führen, bleibt jedem Selbst überlassen. Wir Westler leben, (fast) wie wir wollen und können wählen – glücklicherweise!

Hoffen und Handlen darf und werde ich. Jedenfalls mir gefiel das Bild nicht, das ich zu sehen bekam, als ich mich zuerst vor den Spiegel stellte, um mich selbstkritisch zu betrachten. Und es geht mir weiterhin noch so, wenn auch nur (noch) relativ, verbrauche ich doch angeblich derzeit nur 1.1 Erden pro Jahr und werde erst ab dem 29.11.2018 zum Täter. Dass meine Opfer namen-, ort- und zeitlos sind, macht die Tat zwar leichter und bequemer, ändert aber nichts an meinem Spiegelbild und bringt die existenzielle Kakophonie zwischen meinen Ohren nicht zum Verstummen. Vielleicht sollte ich alternativ ganz laut „Fake News!“ schreien, mich konsumierend Zestreuen oder schlicht und einfach ganz und gar Betäuben? Eher nicht, wenn ich mir die Tendenz anschaue und eine Prognose auch nur vage vorstelle:

Euer immer-ambivalenter Adept zwischen Gut- und Schlechtmenschentum, Satorius

Lebensräume, die Zweite: utopsiche(s) Gesellschaft(sbecken)

In der heutigen, abermals anonym aufgetauchten Bilderfolge teilen sich drei (von dreißig; wie eine der Metatext-Redaktion vollständig vorliegende, als Anhang dem Video beigefügte Excel-Tabell belegt) Gattungen (Guppy, Garnele, zwei Schneckearten) einen Lebensraum, der perspektivisch monoton auf eine verwackelte Nahaufnahme beschränkt bleibt. Zusammen damit geradzu minimalistisch anmutend, wird im gesamten Video auf eine Tonspur radikal verzichtet, womit das Sehen absoluten Vorrang erhält.

Als Vorbereitung für die zweite Bilderfolge erlaube ich mir jedoch zunächst, ein kleine Portion an Nervennahrung für den hoffentlich neugierigen Kopf zu kredenzen. So bleibt das anschlißende Video nicht so stumm, zusammenhanglos und unvermittelt, wie es das unkommentiert wäre. Drollig sind die Dutzend Tiere sicherlich, wie sie ihr jeweils natürliches Verhalten zeigen: die quirllige Zwerggarnele (Neocaridina davidi var. „Red-Fire“), die verspielten Guppyjungen (Poecilia reticulata spec.) und die träge dahinschlurfenden zwei Arten an Schnecken-Dudes, die gut sichtbaren, blauen Posthornschnecken (Planorbella duryi) und die nur mit Kennerblick (und mit einem detaillierten Fauna-Inventar als Excel-Sheet) unten rechts erkennbaren (Quell-)Blasenschnecken (Physa fontinalis spec.), die kleinwüchsiger sind und ein längsgewundenes Gehäuse mit goldigen Schimmer ihr Häuslein nennen.

Als Gesellschaft, alle zusammen tun sie das, was dieses Hobby, so spannend und reizvoll macht, sie leben gut miteinander, wie sie eben miteinander leben können und sollen und wollen, also artgerecht und plavoll abgestimmt; währendessen lassen sie uns (ja, zwangsweise – zugegeben) teilhaben an ihrem zufriedenen und friedvollen Zusammenleben. Homöostase und Harmonie herrschen hierbei; jede Art hat ihre Nische, ihre Funktion, sozialverträgliches Futter mitsamt Fressverhalten. Keiner knabbert den anderen also an, eines der wichtigsten, wenn selbst auch nur minimales Kriterien für ein sog. Gesellschaftsbecken. Ruhe und Frieden regieren in einem sozialen Kleinod: Blubber-Spaß und Wohlfahrt für alle!



Polizisten und Richter, Beamte und Politiker braucht es hier nicht, Ordnung und Recht, Effektivität und Gerechtigkeit erhalten sich beinahe von selbst, solange das Becken kompetent betrieben, befüttert und gewartet wird. Eine assoziativ naheliegende, tendenziell bissige Parodie-Analogie zu menschlichen Gesellschaften und dem (Nicht-)Funktionieren innerhalb ihres Lebensraumes drängt sich ebenso stark auf, wie ich diesen Impuls präventiv unterbinde. Mir und euch erspare ich damit ein neuerliches zu tiefes Abdriften in die Diskurse der Nacht, wo doch der Ausgang dieses Artikels abermals recht proto-politisch bis trüb ausfallen wird. Wer mag zusätzlich und willig ist, sich und seiner aktuellen Lebenswelt einen simplifizierenden Spiegel vorzuhalten, der denke über folgenden (Kon-)Text nach: (sozialer) Frieden, Population, Ressourcen(um)verteilung, (Arten-)Vielfalt, (subjektiver) Mangel, Konkurrenz, Grenze und Gewalt.

Um eine nachtdiskursive Allusion und deren Abstraktion komme ich also abschließend nicht herum, wie ich insgesamt merke, dass die Lebensräume eine stärkere Affinität zu den Diskursen der Nacht denn zu den Denkwelten entwickeln. Dabei gäbe es aus der Warte unterschiedlichster Wissenschaften, vieles zum Thema beizutragen: Chemie des Aquariumwassers, Physik der Beleuchtung, Biologie auf all ihren Ebenen, Ökonomie des Betriebs beispielsweise. Noch mehr Lebensräume also, noch mehr unterschiedliche Lebenwesen mithin und somit der ethisch brisante Fragekomplex, den ich bewusst twitterfreundlich auf Englisch ausformuliere: Who’s first – (e)quality for all or quality for some?

Für mich ist die Position hier absolut glasklar: Bedingungsloses Grundeinkommen in Form von globaler Grundversorgung und gleiche Grundrechte für alle primären, sekundären und (unschädlichen) tertieren Bewohner – eine analytisch-funktionale Differenzierung, die im Ideal kein moralisches Gefälle legitimieren soll. Die drei Stufen sind daraufhin rasch damit erklärt, dass der Primärbewohner (Guppy) der Hauptbesatz eines jeden Lebensraumes ist, Sekundärbewohner (Schnecke, „Bodenpolizei“) alle hinzugefügten, anspruchsloseren und z.T. maßenhaft vorkommenden Begleiter mit unterstützender Funktion sind und sich zuletzt die Tertierbewohner (Fliegen, Grillen, Schaben, Spinnen) aus diversen Futtertieren und eingewanderten Nicht-Schädlinge zusammensetzen. Die wirklichen Schädlinge (Planarien, Schimmelpilze, Milben und dergleichen) werden begrifflich gesondert und müssen in der Praxis leider aus katgorischen Gründen bestenfalls sanft reduziert oder schlimmstenfalls hart eleminiert werden. Die Gesetzgebung des Notstands also, wobei die Grenze für diese inanimalische Diskriminierung sensibel, offen und durchlässig, von Situation zu Situation verhandelbar ist, Klugheit muss hier her, und vor allem gilt: VORSICHT – Lebensgefahr! Denn jedes Tier, jede Pflanze, auch jeder Pilz, jedes Kleinstleben oder ganz buddhistisch einfach, jedes Lebewesen, dass unseren Lebensraum gewollt oder ungewollt bevölkert hat, besitzt unverbrüchliche Lebensrechte und diese liegen mitunter qua sog. Intelligenz in unserer Verantwortung als Züchter/Halter/Pfleger/Diener von Lebewesen. Dieses prinzipielle Zugeständnis sind wir der (Um- &Tier-)Welt schuldig: Nichts Lebendes ist eine Ware, nichts ontologisch unser Eigentum!

Euer Hohepriester des Lebens und Administrator seiner Räume, Satorius

Die erste Bilderfolge Quanzlands: K(l)eine Utopien in „Bone“ oder Neo-Bied feat. NRx


Nein, wie schön, alles so grün und vital – von wegen!

Dieses prächtige und authentisch-verwackelte Amateur-Video, vermutlich aufgenommen in der Heimstatt besagten Amateurs, wurde mir über die Metatext-Redaktion anonym zugespielt. Es ist daraufhin Anlass geworden, für diesen allusionsreichen, aber letztlich argumentativ viel zu anfänglichen Artikel über eine politisch-pikante Polarität. Dieses Spannungsfeld versteckt sich als reflexiver Abgrund unter und hinter der zunächst beschaulichen bis erbaulichen Fassade eines Terraristik-Heim-Videos; es verbirgt sich eine politisch-brisante Problematik hinter der konkreten Oberfläche. Eine vemeintlich zyklisch wiederkehrende Systematik historischen Ausmaßes kündigt sich schlussendlich an: Rückzug trifft Reaktion!

Beginnen wir am Anfang am Ende, zunächst also auf der schönen Oberfläche: Mit der allzu positiven und allzu unvermittelten Einladung einer hörbar wohlbehaltenen Stimme, die für ein unbestimmtes „Uns“ spricht und den Zuschauer einlädt, einen vermeintlichen realexistierenden Ort namens „Bone“ zu besuchen, was nuschelinduziert an „Bonn“ oder auch „Baun“ erinnern könnte, aber tatsächlich ungewiss bleibt, endet das ansonsten vermeintlich selbstevidente Video.

Das Ganze hier ist, nebenbei und metatextuell bemerkt, der erste Auftritt bewegter Bilder innerhalb der neuerlich auch katergoriell wieder sanft expandierenden Grenzen Quanzlands. Ein neues Medium manifestiert sich damit in unserer bunten und vielfältigen Zwischenwelt und bildet damit den Ursprung für eine neue Unterform des Formats Lichtrausch: die Bilderfolgen. Nicht einzelne, fokussierte Motive, sondern großzahlige Folgen von ca. dreißig, nicht bewusst wahrgenommenen Bildern pro wahrgenommener Sekunde Lebenszeit malgenommen mit der Länge der jeweiligen Folge laden ziemlich hochzahlig zu einer rasanten Serien-Variante des bisher so kontemplativen Lichtrausches ein.

Von diesem singulären, finalen Satz aus also, vielmehr von seinem einzigen semantisch-markanten Wort aus, von diesem Leuchtturm des Sinns her, lässt sich das komplette und inhaltlich sonst unterkomplex scheinende Stück erhellen, durchleuchten und damit in seinen letztlich zutiefst politischen Konsequenzen überhaupt erst verstehen: „Bone“ (Man beachte: kursiv & „Ausrufung“) bezeichnet hierbei in meiner Lesart gewissermaßen nur grammatikalisch-lexikalisch einen echten Ort. Denn dieser profunde Nicht-Ort existiert exakterweise in Form einer virtuellen Utopie und ist damit ontologisch-redaktionell gesehen bloß ein fiktionales Fragment von Quanzland; ein gebrochener Splitter reinster Hyperrealität herausgesprungen aus einer spährischen Blase von Lebenswelt; in der nunmehr ein obskures Cyberkonstrukt seine kristallinen Strukturen chronologisch in die Höhe zu schrauben, zu stapeln beginnt.

Vor allem aber bietet dieses ominöse bis mysteriöse „Bone“ ziemlich viel Leben einiges an Raum, schafft Lebensräume, so viel steht neben aller unötiger Posie ganz faktisch fest und ist für alles Weitere der leitende Impuls. Natur wird dort in diversen Lebensräumen kultiviert, gleichsam geschützt und gehegt, augenscheinlich umfassend umsorgt. Vermutlich von einem gütigen Hausherren, man könnte ihn einen Mäzen des Lebens nennen. Er herrscht, regiert und reguliert das pflanzliche und tierische Leben dort gemäß seiner Gesetze, zugleich stehend unter den komplementären Kategorien, den Idealen von Ökologie wie Ökonomie, wohl immerdar versuchend, eine optimale Synthese aus beidem zu erreichen. Dort in „Bone“ hat er ein echtes Idyll, ein Kleinod von Heimlichkeit und Heiterkeit geschaffen und dafür schlussendlich nüchtern-rhetorisch betrachtet schlicht einen echten Neologismus geprägt. Soweit meine erst aufwärmende An-Interpretation des Videos.

[Kommentar @ Metatext-Redaktion: Vorsicht und Verzeihung lieber Leser! – fortgesetzte Lesegefährdung durch den folgenden Nerd-Absatz nach bereits wiederholt erfolgter Prosa-Poesie-Attacke, die wir schon beinahe als „Lyrik-Alarm!“ klassifiziert hätten]

Für Freunde der lateinischen Sprache und neugierig Etymologen sei nebenbei hinzugefügt, dass es sich prinzipiell um den semantisch unmöglichen Lokativ des substantivierten Adjektivs „bonus“=“gut“ handelt. Soweit der Latein-Bedeutungs-Noob, der aber immerhin ein respektabler Kenner der grammatischen Strukturen ist; der vokablegestählte Bedeutungsforscher hingegen differenziert tiefergehend und entdeckt dabei erstaunt, dass „bouns“ nicht bloß adjektivsch schlicht „gut“ sondern vielmehr auch „brav, gütig, tauglich, tüchtig, nützlich, ehrenhaft etc. pp.“ bedeutet und überdies substantivisch noch soviel meint wie „Ehrenmann, Herr, Kavalier, reichere Leute“, also im Prinzip die Pratrizier im alten Rom bezeichnet haben dürfte.

Es geht also, etymologisch hinter den Neologismus geschaut, um einen kosmopolitisch organisierten Ort, der von guten Gesetzen, geschaffen von einem unsichtbaren Philosophen-König, weise und klug, regiert wird; überdies um eine Welt der natürlichen Tüchtigkeit und der Lebensleistung, wo Taugliche und Untaugliche in kleinen Habitaten artgerecht eingepfercht, wettkämpfend dort gehalten und gezüchtet werden. Einen Förderer des Lebens scheinen wir vor uns zu haben, stillt er doch jedenfalls die Grundbedürfnisse seiner Schutzbefohlenen und lässt überdies der Natur nur wo nötig und dann nur technisch, nach Gusto und Gutdünken ihren sonst so freien Lauf. Mal wird er wohl in seinem Handeln liberal sein, mal paternalistisch, immer irgendwie idealistisch und am Überleben des Habitats und seiner (Primär-)Bewohner interessiert. Gott gewordenen Gutmensch oder terraristschen Spießer könnte man ihn somit auch nennen. Genaueres wissen wir ja derzeit nicht über den Urheber des Videos, die unsichtbaren Hand, die an die Glasgefäße und die Play-Taste gelegt wurde. Wir kennen ja nur ihr Werk und können dabei ihre Präsenz bloß durch Schatten und Schöpfung hindurch, also höchst indirekt erahnen; müssen somit notwendig spekulieren, zum wem die Hand wohl gehört und welche Attribute dem Besitzer der Hand wohl zukommen, welche Ideale womöglich in seinem Kopf herumspucken und wodurch sein Handeln letztlich also beeinflusst wird. Viel Raum trifft auf wenig Substanz.

Theologisch gesprochen suchen wir die Eigenschaften Gottes; hoffen wir, dass wir beim Finden keinem Terrarien-Teufel auf dem Leim gegangen sein werden. Die Klassiker von Allmacht und Allwissen jedenfalls können wir schon mal demütig von der Liste der Attribute streichen. Dennoch kommt dem Halter von Heimtieren, insbesondere bezogen auf die Bewohnern solcher Habitate, eine derart große Macht zu, dass er praktisch relativ nah an Allmacht herankommt. Für die Geschöpfe, die arglos in ihren gläsernen Gefängnissen sitzen, spielt der Protagonist der Bilderfolge eine herausragende, lebensbestimmende Rolle. Er ist gewiss kein Gott, aber etwas konkret sehr Ähnliches ist er schon, eine Art transzendentes Wesen, das jenseits der Lebenswelt der Heimtiere wohnt, Wunder wirkt und seinen Schützlingen willkürlich gewährt und wieder entzieht.

Sollen wir hier netterweise, weil seine Schöpfung ja so hübsch anzuschauen ist, von einem kompetenten Herrscher, einem „tüchtigen Ehrenmann“ der Terraristik ausgehen? Ja das könnten wir, oder nein, das lassen wir, hinterfragen lieber kurz den thematischen Zusammenhang des Videos: Die Haltung (exotischer) Tiere und Pflanzen zu Hause. Denn wie kann sich ein tieferes, gar analytisches Verständnis unseres bewegten, bebilderten „Textes“ entfalten, ohne dass zuvor seine Inhalte thematisch erhellt wurden. Ohne ein wenigstens grundlegendes Vorwissen über die zu beurteilende Materie, das was der Fall ist also, kein legitimes Urteil. Ohne Verfahren und Beweise erscheinen weder Richter noch Angeklagter, noch Zeugen und Anwälte oder gar Polizisten und Henker auf unserer Bühne. Ohne einen vernünftigen Maßstab gibt es hier wie überall keinerlei Gut – ein fataler Eindruck, der tunlichst vermieden werden soll; weil banalerweise das Gute nur dann logisch überhaupt möglich ist, solange Hoffnung und Handlung auf Verbesserung zielen könnten.

Ist unser Halb-Gott mit Kamera nun „gut“ oder „böse“, ein Förderer des Lebens oder bloß ein machtbessener Teufel? Was verbirgt sicht unter der kitschig dekorativen Oberfläche dieser hübschen Heimtier-Oase; was also sind nun eigentlich Ideale und Werte einer „guten“ Terraristik; was also ist nötig, um solche schönen und sogenannten „Becken“ am Leben zu erhalten? Fragen, von deren Beantwortung her erst das nächste im Text verständlich werden wird. Denn die Sprungstelle zur hintergründigen, noch herbeizuführenden Politikdimension des zunächst harmlosen Hobbys erhellt sich argumentative erst ganz allmählich. Der Name des neuen Seiten-Themas deutet die dabei Problematik auch bestenfalls vage an: Lebensräume.

Glücklicherweise, und im Angesicht der Situation ein geradezu kosmisch-komischer Zufall, bin ich selbst Heimtierhalter von allerfrühesten Kindesbeinen an bis heute. Als langjähriger Pfleger von Säugetieren, Reptilien, Amphibien, Insekten und als Züchter diverser Algen, Bakterien, Pilzen und Pflanzen, vermag ich einiges zur Thematik beizusteuern, halte mich aber gerade deshalb maßvoll zurück – versprochen!

Meine Tiere und Pflanzen (dem Stil zuliebe diskriminiere ich den Rest der biologischen Systematik im Folgenden – Tschüss: Algen, Bakterien und insbesondere ihr armen Pilze!) ihrer nirgendwo verbrieften Persönlichkeitsrechte zu berauben, fiele mir persönlich zwar trotzdem nicht ein; ich danke dem Regisseur jedoch dafür, dass er sich für uns seine ethischen Fingerchen schmutzig gemacht hat. Dank ihm bekam ich den Anstoß zu diesem Artikel und beiläufig die Gelegenheit mich zu outen: Ja ich halte Heimtiere, betreibe und beherrsche selbst Lebensräume!

Das Prinzip eines Lebensraumes ist hierbei denkbar simple, wenn auch die Praxis schwierig; für jede Gattung, jede Art und Weise der Haltung beginnt sie mit einer z.T. sehr steilen Lernkurve (Aquaristik war zunächst z.B. meine Nemesis). Es geht also um viel Lebenszeit und Arbeitkraft in Form von Lektüre, Planung, handwerklicher Umsetzung, Wartung und Optimierung. Letztlich zählt dabei immer die einfache Formel: Kenne die Bedürfnisse deiner Pfleglinge, die primären wie Raum, Licht, Wärme, Luft, Nahrung, Wasserqualität ebenso wie die sekundären Bedürfnisse, die sehr teilweise sehr divers sein können, und erfülle sie immerdar bestmöglich. Das klar formulierte Ideal hierbei lautet: Immer mindestens so artgerecht wie nötig und maximal so wie ökonomisch und ökologisch möglich; denn jedes Haus hat begrenzten Raum und jeder Mensch ein limitiertes Budget. Daraus folgt für die Praxis, dass der Schwierigkeitsgrad eines jeden spezifischen Lebensraumes von den technischen und methodischen Anforderungen abhängt, die nötig sind, um seine Bewohner bedürfnis-zu-befriedigen. Der Schimmelpilz (Ha, getrickst!) unter’m Klo beispielsweise lebt Leichterhand, fast wie von selbst; das Multi-Habitat-Gesellschaftsbecken mit 10 Primärbewohnern, die von circa 20 weiteren Tierarten und ebensovielen Pflanzenarten begleitet werden, hingegen erfordert ein hohes Maß an Wissen und Wartung, einen ganzen Technikpark und jahrelange Erfahrung, zudem viel Baumaterial und im Betrieb Unmengen Subsistenzmittel und einiges an Energie. Vor allem aber wird es immer wieder vorkommen, dass harte Entscheidungen über Leben und Tod rational erwogen und emotional vor dem eigenen Gewissen verantwortet werden müssen. Es geht um Leben und Tod.

So weit, so klar, aber was tun, wenn die Komplexität der Lebensraum-Parameter zunimmt, die potentiellen Lösungsstrategien für immer wieder auftauchende Herausforderungen kontrovers sind oder es schlicht keine greifbare Evidenz oder profunde Vorerfahrung gibt – die prognostische Qualität bröckelt manchmal einfach dahin. Gute Entscheidungen jedoch berücksichtigen nicht nur alle relevanten Fakten und die Interessen der betroffenen Lebensform, vor allem müssen sie die Zukunft in den Blick nehmen und kalkulierbar, kontrollierbar machen. Dabei hilft und orientiert ein wenig die Vergangenheit, hilft ein wenig die Erfahrung, aber ein lebensbedrohliches Risiko bleibt notwendig ständig bestehen. Leben ist also bedroht.

Das Offene und Unbestimmte des Werdens lässt sich also weder beim Betreiben häuslicher Lebensräume aufheben, tendenzielle Laborbedingung hin oder her; noch vermag selbst ein idealer Betrieb des großen, menschlichen Lebensraumes, einer ganzen Gesellschaft gar oder sogar das globale Treiben der Menschheit dieses konstitutive Merkmal von Herrschaft und Politik aufzuheben. Ob eine dbzgl. Entscheidung also „gut“ oder nur „richtig“ ist, kann bisweilen bloß retrospektiv und somit selten eindeutig aus der Gegenwart heraus entscheiden werden. Zumal sich Werte und Emotionen, ideologische Blockaden und partielle Interessen als weitere Zumutungen in die sprachliche Gleichung einschreiben. Im Übergang vom Kleinen zum Großen, vom Hobby zur Politik, potenzieren sich die Widerstände und Komplexitäten. Denn wo sich die Heimtiere und Pflanzen in relativ geschlossenen Räumen effizient und diktatorisch regulieren lassen, da ist der mündige Mensch und ist die weite Welt eine unvergleichlich andere Herausforderung an Lebensraum-Politik, an Biomacht, um mit Foucault zu sprechen. Beiden Formen der Herrschaft geht es zuallererst um eine günstige und bestenfalls gütige Regulation von Lebensräumen und ihren Lebewesen, um das Über-Leben beider zu sichern. Hier wie dort ist Präzedenz in der Entscheidung eine seltene Angelegenheit, sind Fakten häufig nicht zweifelsfrei objektiv und Fiktionen nicht einheitlich intersubjektiv vermittelbar. Deshalb, trotz aller konkreten Differenz in Qualität und vor allem Quantität, taugen Terrarium, Aquarium, Paludarium und dergleichen mehr als Miniatur-Modelle für  bio-politische Dynamiken und deren Konzeption. Fortpflanzung, Nahrungsaufnahme, Gesundheit sind in beiden Kontexten bedeutsame (Be-)Handlungsfelder, die es zu kontrollieren und zu prognostizieren gilt, will man hierbei erfolgreich sein. Jedoch reicht die Analogiebildung nicht allzu weit, sprengen also bereits nur wenig höhere und zivilisatorisch feinere Domänen von Politik wie z.B. Wirtschaft, Wissenschaft und Diplomatie den Vergleich der beiden Welten.

Dennoch: Wer als terraristischer Autokrat auf der einen oder als wenig bis stark demokratisch legitimierter Souverän (Führer, König, Kanzler, Parteivorsitzender, Minister, Präsident oder wie auch immer betitelt) auf der anderen Seite die Leitung eines Lebensraumes übernimmt, muss Macht auf Lebewesen ausüben. Schlimmstenfalls bedeutet dies, in die Rolle eines hoffentlich immerhin utilitaristisch motivierten Massenmörders zu schlüpfen. Dann werden Leichterhand der Stabilität oder schlimmer noch der Bequemlichkeit wegen invasive Lebensformen dezimiert oder ganz eliminiert, werden schweren Herzens sekundäre Bewohner zugunsten von primären geopfert und letztlich wird als Ultima Ratio sogar die gutwillige Zerstörung und freiwillige Neuerschaffung eines Lebensraumes, die Apokalypse einer ganzen Welt billigend in Kauf genommen. Frei nach dem kalten reuelosen Optimierungscredo: Schluss jetzt damit; und nochmal von vorne – jetzt aber bitte richtig!

Biopolitik also, das weiß ich als leidgeprüfter Patron von Heimtieren und -pflanzen, ist ein schmutziges Geschäft, wobei Ethik und Edelmut gleichzeitig von Effektivität und Effizienz sowie von Eitelkeit und Eigensinn eingeschränkt werden. In jedem Fall findet eine Form der bewussten oder natürlich-blinden Selektion statt, werden die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen geworfen. Denn auch im gutbürgerlichen Glasskasten tobt, aller Rundumversorgung zum Hohn, eine selektive Schlacht ums Überleben.

Inwieweit nun die Lebensräume im einschlägigen Bewegtbild diesen Idealen genügen oder nicht, kann ich zwar so besehen nur erahnen, glaube aber, den Anspruch der Artgerechtheit erblickt zu haben. Ob und wie weit dieser Anspruch tagtäglich erfüllt und somit geheiligt wird, weiß nur der biopolitische Lebensraum-Halbgott selbst zu sagen; wenn das überhaupt jemand exakt zu sagen vermag. Denn nur wenn Natur und ihre Systematik vollständig verstanden und modellierte worden sind, werden die Kriterien und Bedingungen einer total artgerechten Natursimulation zweifelsfrei ermessen worden sein. So lange das aussteht, bleibt dem ambitionierten Biopolitiker dreierlei zu tun übrig: stete Wachsamkeit, kompetente Pflichterfüllung und besonnenes Eingreifen.

Lebensräume bedürfen, wie jedes andere Hobby, wie jede Form existenzieller Praxis überhaupt, vor allem auch dreierlei: Investition, Aufmerksamkeit und insbesondere Zeit. Womit wir uns nach dem ersten politisch-finsteren Tal der Biopolitik einem zweiten Polit-Abgrund nähern: dem Rückzug ins private Idyll oder der sog. Politikverdrossenheit.

Frustriert von der Komplexität des Systems, der empfundenen Ineffektivität politischer Teilhabe und dem Mär vom alternativlosen Automatismus der Tagespolitk zieht man sich sich sukzessive aus der politischen Öffentlichkeit zurück, man diskutiert und demonstriert nicht mehr, deliberiert und  debattiert nicht mehr und überlässt das tunlichst und gefälligst den Anderen, schlimmestenfalls den bösen Politikern. Wenn sich solcherart die Bürger in ihrem alltäglichen Leben nicht mehr für ihre politischen Belange, die gesamte Gesellschaft und die sie formierenden Regeln und Prozesse interessieren, wird aus vermittelter Selbstherrrschaft zunehmend Fremdherrschaft; aus einer ursprünglichen Demokratie ein andere „…-kratie“.

Ein vermeintlich ewig wiederkehrender Kreislauf vollzieht sich, das Rad der politischen Zeit beginnt sich von neuem zu drehen und historische Veränderungen liegen in der Luft. Klassischerweise dargestellt bei Aristoteles, dem Urvater der politischen Philosophie (erweitert um sein modernes Google/Wiki-Simulakrum), klingt die Reflexion auf dieses Phänomen dergestalt an:

Anzahl der Herrscher Gemeinwohl Eigennutz
Einer(-Wenige) Monarchie Tyrannis
Einige(-Viele) Aristokratie Oligarchie
Alle Politie Demokratie

Derzeit herrscht wohl lokal irgendwas in Richtung von Oligarichie/Demokratie bzw. Aristokratie/Politie, je nach dem, ob Optimismus oder Pessimismus beim einem vorherrschen; oder in ein paar anderen, moderner klingenden Worten: Technokratie, Infokratie und Bürokratie, alles gründlich ökonomisch („kapitalistisch“) eingefärbt. Ganz offiziell besteht eine freiheitlich-demokratische und soziale, rechtsstaatliche und föderale „Bundesrepublik“. Viele Worte, aber wer kennt sie alle schon ganz und gar, weiß exakt, was sie bedeuten sollen; selbst nach Schule und Studium der Materie bleibt ein großer Gedankenraum für Subjektivität übrig. Zumal global gesehen  sowieso die absonderlichsten Permutationen regieren. Es herrschen „X-Kratien“. 

Hinzu kommt, dass laut Aristoteles und vieler seiner namenhaften Fans in der historischen Rezeption, also quer und längs durch in Epochen und Traditoinen der Geistesgeschichte Geschichte an sich als zyklisch gedacht wurde und wird. Es dreht sich also das Rad der Regierungsformen munter und unablässig weiter, ohne dabei je etwas wirklich anderes, so etwas wie echten historischen Fortschritt hervorzubringen – so die Denkart. Eine erzkonservative Vorstellung, die der Pendellogik der meisten modernen Demokratien mit ihrem effektiven Zweiersystem (Links gegen Rechts, bürgerliches Lager vs. sozial(istisch)e Partei, konservative contra progressive Politik) auf fatale Art zu ähneln scheint. Hier ändert die Regierungspartei/-koalititon binär ihren Namen, dort gibt es echte, aber systematische enge Abwechslung; hier scheinbar nur den Wechsel zwischen 0 oder 1 – böse Zugen sprechen sogar aus diversen Gründen (ewige Mitte, politische Ökonomie, wahlfixierter Aktionismus etc.) von dauerhaftem 0,5 -, dort klar klassifizierte Wertebereiche zwischen 0 und 1. Genug der metaphorischen Zahlenanalogie, denn wie dem im analytischen Detail auch immer sei, auch Geschichte lebt: Überall enstehen neue Formen und Varianten des Neuen aus dem Alten, passen sich Mensch und System jeweils veränderten Bedingungen an.

Klar ist: Geschichte permutiert ständig und eventuell gibt es dabei gewisse Grundtypen oder Muster, eine Art politischer Attraktor. Die Zeit jedenfalls ist im Fluß; und wir schwimmen darin oder sitzen bestenfalls mit anderen zusammen in einem kleineren oder größeren Boot; suchen Halt und gründen Familien, Dörfer, Länder bilden Rudel, Herden, Nationen und erfinden Religionen, Ideologien, Strukturen; letztlich vermischt sich sowies wieder alles und mündet in das harmlose Abstraktum: Gesellschaft. Die meisten von uns sitzen also durch Geburt zufällig in dem einen oder anderen der Boote, sind Teil der einen ode anderen Gesellschaft, je nach Charakter und Situation um die Strömungen und Turbulenzen der Historie wissend oder sie geflissentliche ignorierend. Aber jedes Boot, externe Strömungsdynamik hin oder her, wird gesteuert. Es bewegt willentlich, ändert seine Position in einem schwierigen Terrain; weiß nicht, was kommt, was hinter der nächsten Biegung, des Flußes seiner nächsten Eng-, Sprung- und/oder Flachstelle auf ihn zukommt. Fluß oder Ozean, Werden oder Sein, in jedem Fall wird navigiert und das tun immer: Der Menschen.

Denn die tolldreiste, simple-reduzierende Metaphern-Genealogie der sozial-historischen Wirklichkeit führt uns zum Wesenskern der Bildfolgen-Analyse zuück; zur politischen Praxis und der ganz konkreten Frage: Reagieren oder relaxen, ein unklares Verhältnis, ein bisschen von beidem, oder keines – wie die Logik uns gnadenlos und klar gebietet. Oder nicht?!

Bevor ich hier am Ende der Analyse eines schönden Heimvideos, des davon ausgelösten, assoziativ-argumentativen Roadtrips unter die Oberfläche des Phänomens, hin zur Oberfläche der (Bio-)Politik, nun auch noch anfange spekulativ frei zu drehen, zu sinnieren, zu fabulieren, zu explodieren, beende ich die Gedankenkette lieber abrupt mit einem doppelten Text-Fast-Food hinter dessen wiederum eigener Oberfläche sich ganz eigene Abgründe auftun würden.

Das Lager des Reagierens vertritt hierbei historisch konkret eine obskure Ideologie, die sog. Neoreaction oder NRx. Primär im Angelsächsischen verwurzelt ähnelt dieses Amalgam aus Monarchie, Markt und Science-Fiction der Art der Regierungsführung bei unseren lieben Lebensräumen. Mit Hilfe von Technik reguliert ein guter Vater, KI und/oder CEO, den Lebensraum optimal und effizient – Qualityland!

Die Adepten des Relaxens enden schließlich exemplarisch im Neo-Biedermeier, betrieben die extravagantesten Freizeitkativitäten, zerstreuen und optimieren sich unsterschiedlichst: bloggen, bauen Lebensräume, erlernen alte und erfinden neue Handwerke, betreiben krasse Sportarten und reisen pauschal bis abenteuerlich individuell, ernähren sich bewusst vegan bis ohnmächtig industriell. Neo-Bied ist überall und droht, in der wirklichen Lebenswelt noch weniger, wie es in der digitalen Technik-Blase mit ihren autistischen Tendenzen lockt – Stichwort: MEINE Virtualität. Umgeben sind wir von einem Wirr-Warr an Produkten und Dienstleistungen, Netzwerken und Plattformen, Freunden und Folllowern. Wir leben dort, wo sich permanent alles Mögliche ereignet, und existieren dann, wann sich mit nur einem Klick respektive Tap alles permanent warenförmig verwirklichen lässt – hierbei rhetorisch-polemisch mal eine perverse bis paradoxe Ressourcenvielfalt angenommen: Viel hart erarbeitetes Gehalt ausgeben in einer zugleich und zeitgleich stattfindenden, üppigen wie erholsamen Freizeit. Ein klassisches Dilemma wiederholt sich: Leben um zu arbeiten und arbeiten um zu leben.

Fatal wäre es definitiv, nicht das dies auf breiter Front drohte, würden politikverdrossener Freizeitjünger und (progressiv-)reaktionärer Technonerd politisch zusammenkommen. Den einen interessiert die Politik nicht, der andere sieht die Geschicke der Gesellschaft gern in den Händen einer guten Hierarchie, den Fängen eines weisen Oberhauptes demütig übereignet. Viel Spaß also mit: Neo-Bied feat. NRx!

Your high-quantity, divers-quality Content-Blogger, Satorius


Neo-Bied (Neo-Biedermeier)

Gerne bezeichnet man das aktuelle Zeitalter als Neo-Biedermeier, was auch zutrifft, beschränkt man den Begriff auf einen Rückzug ins Private. Doch die Zeitgenossen des historischen Biedermeier waren immerhin nur Untertanen, die sich ins erzwungene Schweigen schickten und Blumenbilder malten, statt Bajonette gegen die Paläste zu richten. Die jetzigen Biedermeier dagegen sitzen mit in den Palastkanzleien, verwalten die Unterdrückung und spekulieren darauf, ihren Clan dort zu halten, wenn sie Blumenbilder ins iPad malen. Die historischen Biedermeier versuchten auch nicht, sich durch Charity-Spenden und organische Produktion von ihrer Mitschuld freizukaufen. Sie hatten ihre irren Despoten wenigstens nicht gewählt, sondern waren ihnen ausgeliefert.

Leo Fischer (1981 – ), Neo-Biedermeier (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1050869.neo-biedermeier.html, zuletzt: 18.06.18)


NRx (Neo-Reaction)

Reading Moldbug is like listening to somebody who informs you of his plan to take care of the termites by burning his mansion down and then starts romanticizing life in a log cabin despite never having lived in one.

But then Moldbug, unlike a lot of his followers, doesn’t want to move into the log cabin, even if he’d take it over his current digs. So what’s the actual prescription?

It’s this: Democratic governments will be replaced with sovereign joint-stock corporations, their shares to be owned perhaps but not necessarily by property holders or residents of the realm. The shareholders will elect an executive, who will have plenary authority to rule as he wishes, kill as he wishes, enslave as he wishes, etc. But he won’t do such nasty things, because it would be simply incompetent. The corporation gets its income from property taxes; subjects of the realm may leave whenever they wish; and so genocide will be terrible for business. Should the executive prove to be incompetent, the shareholders may string him up at will and replace him with someone abler.

Jason Lee Steorts, Politics & Policy: Against Mencius Moldbug’s ‘Neoreaction’ (June 5, 2017; https://www.nationalreview.com/2017/06/problems-mencius-moldbug-neoreaction/, zuletzt: 18.06.18)


Link-Sammlung zu Neo-Bied:

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Biedermeier (Übersicht zur namensgebenden, historischen Epoche)
  2. http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesellschaft-rueckkehr-des-biedermeier-138495.html (Zeitdiagnostisches Exempel, zufällig dem sog. Qualitätsjournalismus entnommen)
  3. https://www.pinterest.de/pin/362539838727116043/ (Bunte Vielfalt eines biederen bis paternalistischen Hobbys)

Link-Sammlung zu NRx:

  1. http://neoreaction.net/ (Primäre Plattform der brisanten Bewegung)
  2. http://unqualified-reservations.blogspot.com/ (Kontext des TFF und somit programmatischer Primärtext)
  3. http://slatestarcodex.com/2013/10/20/the-anti-reactionary-faq/ (Sekundärer Überblick, der beginnende Viralität belegt)

#MO2-4 @ The former-walking/never-ending/now-cycling blog

Wie würde wohl ein untoter Blog klingen, der gerade zu seinem unerwarteten Nachleben erwacht ist, nachdem er fast ein Jahr lang scheinbar tot gewesen, vor sich hin verweste und dabei regungslos nur so dalag? „Wrahh“, „Ouuhhh“, „Mrahhh“ kommen wohl nicht in Frage, was aber dann? „Klick, Klack, Hack, Hack“, eventuell, oder „100100 10001110 100010 11 0“, womöglich sogar: „%#*&7!!“ – wer mag, außer mir, darüber spekulieren: niemand?!

Jedenfalls und damit zum allenfalls vorhandenen Wesenskern dieses Textes, finde ich schreibend nach Quanzland zurück; das zwar weit jenseits des Zeitpunktes, an dem die Metatext-Redaktion noch Hoffnung hierauf hatte, dennoch und immerhin: es geschieht! Gerade jetzt und genau hier passiert es: die Wiedererweckung eines stillgestellten und totgeglaubten Textes; die Fortsetzung einer abgebrochenen Spur im Urschlamm; die Rückkehr in ein Reich von Schein und Schemen, wo Chimären sich von neuem erheben und Netz und Nerven durchwabern!

Klingt absurd, ist somit folglich als Wiedereinstieg absolut angemessen, entspricht aber in mehrfacher Hinsicht keineswegs der (digitalen) Wirklichkeit: Der Blog war definitiv still, aber Quanzland deshalb nicht tot; hinter der stillen Oberfläche tobte eine Krieg von Bots und Skripten, wurden zum Erstaunen aller inhaltlich wie ästhetisch vermutlich desintereessierte Benutzer registriert; das Leben aller wie mein Leben pulsierte und schoss wilde Triebe; auch ohne hiesige Dokumentation wurde (Welt-)Geschichte geschrieben, aufwendig und prompt manipuliert und letztlich doch wieder plump vergessen.

Wohlwissend, dass DSGVO hin oder her das Netz nicht vergisst, möchte ich, fragmentarisch wie eh und fabulierend wie je, wieder aufmerken und aufmerksam machen. „Auf was und/oder über was?“, mögt ihr fragen, werte aber fiktive wie loyale Leserschaft: Inhalte, Inhalte und nochmals Inhalte! Wild, wahllos, wahrlos und willkürlich zuglich werden sie sein, banal bis trivial, zufällig und ephemer – ach, wie freu ich mich hierrauf! Bestenfalls werden die Beiträge wieder bedeutungslos, im Unfall vielleicht auch mal gut, schön und vielleicht sogar gelegentlich wahr; philosophisch, ästhetisch, politisch und kulinarisch sowie bisweilen sogar touristisch wirds allemal.

Nun, bevor ich uns perverserweise auf einen chronologisch geraden oder systematisch runden Weg durch textlose Vergangenheit, die nahe Gegenwart oder gar die kommende Zukunft begebe, gibt es lieber einen würdigen Quer-Einstieg: Ein einst gegründetes, aber qua Textscheintot nie weiter tradiertes Format verdient es, den ersten Schuss auf Euer Bewusstsein abgeben zu dürfen.

Willkommen zurück in Quanzland mit einem Trip-Tychon. Drei Radreisen, drei Bilder, damit ein relativ neues und erstes der quanzlandgefährdenden Hobbys: Das Fahrradfahren bzw. -wandern (und fotografieren der dabei gemachten Funde)!


Große Dhünn(-talsperre) nahe Kürten. Breitengrad: 51.074834 & Längengrad: 7.234914 [Mai 2018]

Die Siegauen zwischen Bonn und Troisdorf. Breitengrad: 50.77322 & Längengrad: 7.115907 [April 2018]

Steinbruch bei Rodges nahe Fulda. Breitengrad: 50.560808 & Längengrad: 9.603582 [Mai 2018]


Womöglich bekommt das ganze Thema „(Fahrrad-)Abenteuer“ irgendwann eine eigene und damit neue Kategorie bzw. genauer ein Thema, ähnlich wie Literatur und bildende Kunst, Philosophie und Wissenschaft, Politik oder Kochen das bereits kryptisch betitelt vorgemacht haben; zunächt jedoch floriert und firmiert es im Format Lichtrausch unter dem Banner der sogenannten Mystischen Orte. Nach einem vagen namentlichen Einstieg vor Äonen und in einer Phase des Siechtums nehme ich diese Serie nun wieder auf und belebe sie mit Bildern besonderer Orte.

Prächtige Plätze werden bebildert und gelegentlich beschrieben, Orte, mystische Szenen, aus einer fernen und doch so nahen Welt, deren Namen bedeutungslose Erfindungen bedeutsamer Menschen zu sein vorgeben und viele Geister verwirren. Die Welt war, ist und wird sein; die Länder und die Geschichte(n) sind nur menschengemachte Etiketten – schwarz auf weiß, auf flüchtigem Thermopapier gedruckt und schnell vergessen, verschoben, verdrängt, verändert, verbessert. Kommet und staunet ihr Jünger der herrlichen Heimat (= „Nahe Welt, die schön ist“ – nicht mehr, gern weniger) und huldigt der nationalen (= „Geografischer Herkunftsbereich der Bilderzeugnisse“) Naturschönheit!

Mit abenteuerlich-ästhehtischen Grüßen aus dem former-walking/never-ending/now-cycling blog, Euer Satorius


P.S. @ Metatext-Redaktion (auch wir leben noch, allen Widrigkeiten zum Trotz!): Ähnlich wie im Eröffnungsartikel „Gottfrieds Gruft“ stehen mit „#MO2-4“ Bilder wirklicher Begebenheiten und Plätze im Fokus der Beiträge. Das sind soweit die harten Fakten, wobei deren Dokumente unbestritten bloße Abbilder (und bald auch, Zitat Satorius: „Ab-bewegt-Bilder“, Ab-Videos sein werden) sind und lediglich der Einladung dienen, sich selbst ein Bild zu machen. GPS, Ortsnamen und Zeitstempel sollten den potentiellen Gast außreichend orientieren.

Unähnlich zum Eröffnungsartikel ist hingegen der Stil und wird das auch weiterhin bleiben: divers, different, diffus, debil, dilettantisch. Denn die weiche Fiktion, der metatextuelle Rahmen also, in dem die Mystischen Orte (#MO) ihre Auftritte zelebrieren, bleibt notwendig ein offener; weswegen eine thematische Festlegung für das Format auch konsequent unterbleibt.

Thematisch offen zum einen und hinsichtlich der Formate klar ist zum zweiten: #MO gehört zum Ober-Format Lichtrausch und liegt quer zum Format Originale – lebendiger Sinn, kaum durch Strukturen zu faßen. Da es sich hier nämlich immer um eigene Inhalte dreht, gilt das Motto: Raritäten der Orginalität bestenfalls, Nichtverletzung des Urheberrechts wenigstenfalls.

In dieser zweiten, gleich dreifachen Ausgabe von Lichtrausch feat. Mystische Orte war der (himmelschreiend unrpoduktive) Klient, nach langer Pause (sog. „low-quantity period„) mal wieder ansehnliche Quelle der Inhalte (sog. „highquality content„) in Form von Bild und Text. Über die Qualität des Wiedereinstiegs möge das Publikum urteilen, wir sagen auf jeden Fall lauthals und verbindlich: „Spitze Satorius, weiter so! Wir freuen uns auf Massen zu managenden high-quantity & long-period, high-quality content (sog. „Inhalt„).“

Für diesen ersten von Satorius neuen Lebenszeit-Konkurrenten zu Quanzland und damit den Dingen, die er uns und ihnen, werter Qualitätsleser und werte Qualitätsleserin, neuerdings bei weitem vorzieht, gilt überdies, dass wir in Zukunft von der hier für das Format nur zufälligen Thematik „Wilde Trips“ angeblich noch einiges hören werden. Ebenso soll mit „Lebensräume“, also der Beschäftigung mit Vivarien (Aquarium, Terrarium, Paludarium etc.), eine weitere der vielfältigen Einfältigkeiten unseres Autors thematischer Teil dieses Blogs werden.

Unser thematisch buntes und divers formatiertes Quanzland nimmt diese zwei neuen Facetten gewiss gerne in sein Kaleidoskop an Sinn, Unsinn und Irrsinn auf. Weiteres in allen diesen angedeuteten Richtung folgt bisweilen und in Abhängigkeit von Satorius Produktivität.

Demütigst und vorfreudigst grüßt Sie, Ihre Metatext-Redaktion

#MCE8 @ Tschüss, Dystopia – Hallo, Utopia

So also fühlt sich ein ganzes, langes Quartal in der rauen Wirklichkeit (oder für philsophisch ambitionierte Monisten: Realität) an. Nun reicht es aber damit, genug der Fakten und verkappten Fiktionen; also bin ich heimgekehrt, hier nach Quanzland. Abermals kehre ich solcherart zurück in die technologische Freiheit, flüchte aus Dystopia und begrüße Utopia.

Viel ist unterdessen passiert dort draußen, in der Mitwelt von Quanzland, direkt vor der Haustür, in der nahen und fernen Nachbarschaft sowie in der großen weiten Welt: England scheidet sich, die Türkei und Amerika radikalisieren sich je für sich, Frankreich erfindet sich mal eben neu und die werte EU hofft mitsamt ihrer wachen Bürger auf eine gemeinsame Zukunft. Von Flucht, von Krieg und vom Terrorismus und all deren Folgen für Freiheit und Sicherheit, Leib und Leben zu sprechen, wäre bei meinem Temperament und dem daraus resultierenden Denkstil nur noch zynisch möglich. Denn für einen angemessenen Umgang, also aus sachlicher Distanz differenziert oder mit empathischer Nähe umsorgt, ist hier nicht der Ort; und ist jetzt nicht die Zeit. Deshalb werde ich schlichtweg schweigen. Wo immer wieder Menschen sterben, sollten Worte bisweilen ruhen. Genug also mit Komödie in diesen Belagen, wo selbst Tragödie verblasst und bloßes Wort bleibt. Ebenso hält es übrigens – nur noch soviel – der in Quanzland berühmt und auch ein wenig berüchtigt gewordene, zugleich global total ignorierte Gedankenterrorist: Er schweigt seit Wochen, scheut die Aktion im Zeichen seines sanften, beinahe humanen Terrorismus. Der gemeinsame Begriff, die verbindende Kategorie ist derart blutverschmiert, angstdurchtränkt und hassverfemt, dass Gleichklang unmöglich wird.

So sitze ich nun da, hölzern und starr, hocke am Rande dieses digitalen Raumes und blicke hinaus in eine lebensfeindliche Kraterlandschaft. Mein vielstimmiges, multimediales Sprachrohr säuselt so leise wie es staubbedeckt ist und nur zaghaft getraue ich mich, meine Stimme erneut zu erheben. Es herrschen schwere Zeiten für Spötter wie mich, allemal dort draußen in Dystopia aber auch hier drinnen in Utopia. Die Fenster und Türen zur Welt bleiben bisweilen offen, werden durch mich sogar denkbar weit aufgehalten, denn sonst würde Quanzland zur Einzelhaft in einem Gefängnis names virtueller Eskapismus.

Mit demütig-deprimierter Dissonanz, Euer Satorius


Maurits Cornelis Escher (1898 – 1972), Other World (1947; Lithografie)

Ein Motiv, zwei Musen und ihr Maler

Dante Gabriel Rossetti (1828 – 1882), Lady Lilith (1867; Wasserfarben-Replik des später übermalten, untestehenden Originals; New York: Metropolitan Museum of Art)


Beware of her fair hair, for she excells
All women in the magic of her locks,
And when she twines them round a young man’s neck
she will not ever set him free again.

 

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) & Percy Bysshe Shelley (1792 – 1822), Faust. A Tragedy (Rahmenbeschriftung der Replik)


Dante Gabriel Rossetti (1828 – 1882), Lady Lilith (1866 – 1867/1872 – 1873 überarbeitet; Wilmington: Delaware Art Museum)

#MO1 @ Gottfrieds Gruft

Mystische Orte, dokumentiert und zelebiert durch mysteriöse Datenspuren, künden der Welt von einem modernen Mythos.

Eine chinesische Megaunke mit Eigename Proton (ca. 2,30m Länge bei rund 170kg Gewicht) bewacht eine ganz besondere Süßwasserkaverne Quanzlands, die sich den vielsagenden Namen Gottfrieds Grurft verdient hat. Denn hinter dem im direkten Vergleich relativ kleinen Eingang befindet sich das größte Höhlensystem des Landes. Nach gesicherten Vermessungen erstreckt es sich mit über 17 Kilometern Länge und 5 Kilometern Höhendifferenz vom Stollenberg in Lauterfeld aus in Richtung Nieder-Schlitz. Davon verlaufen 7 Kilometer oberhalb, weitere 10 Kilometer hingegen unterhalb des Wasserspiegels. Was weiter drinnen, also darunter in der Tiefe, jenseits der tiefschwarzen Schlünde der extrem steil nach unten verlaufenden Enden des erkundeten Bereichs des gigantischen Höhlekomplexes noch alles verborgen liegt, wird bis auf weiteres dort im tiefen Schatten, unter dunklem Wasser begraben bleiben. Neben mangelndem Interesse und nicht vorhandener Wertschätzung für aufwendendige, teure Naturforschung, verhindert vor allem eine gruselige Geschichte voller Unfälle, Misserfolge und tödlich verlaufender Expeditionen weitere Erkundungen. Die Bezeichnung als Gruft kommt also nicht von ungefähr. Nicht zuletzt sorgen auch solche unter Naturschutz stehende Monstrositäten, wie oben zu sehen, eindrucksvoll für bürokratische und schlimmer noch vor allem lebensbedrohliche Schwierigkeiten. Möge Gottfried, wer auch immer er gewesen sein mag, in Frieden ruhen und möge Quanzland demütig und stolz sein, im Angesicht eines seiner mystischen Orte.


P.S. der Metatext-Redaktion: Dieses Bild, seine stilistisch bedenkliche und kryptische Unterschrift und der pseudoinformative Beschreibungstext tauchten heute Mittag unvermittelt im Blog auf, ohne das jemand wüsste, woher sie gekommen, noch wer sie verfasst, schon gar nicht warum überhaupt gemacht. Was ist hier bloß los, fragen wir uns, während Satorius dieses überraschende bis dubiose, contentgenerierende Phänomen einfach gelassen hin- und humorvoll annimmt. Er instruierte uns lappidar, den sonderbaren Inhalt zu posten. Damit vereinnahmen wir ihn ganz frech als „MO1“ für unsere Zwecke und publizieren die Daten bis auf dieses P.S. und die vereinnahmende Überschrift unverändert.