Lichtrausch

#SD1&2@Das doppelte Dalí-Delirium

Salvador Dalí (1904 – 1989), Die Metamorphose des Narziss (1937; London: Tate Gallery)

Dada düngt derzeit da, 

da Dalis Dasein deliziös dekantiert daherkommt. 

Denn derweil Dali das Denken derangiert,

deflagrieren die dollsten Deutungen.

Salvador Dalí (1904 – 1989), Die Auflösung der Beständigkeit der Erinnerung (um 1952 – 1954; New York: MoMA)

Deprimiert das den dahergelaufenen Deutungs-Debütant,

dann darf dieser dennoch das Doppelpack dekonstruieren.

Dada deduziert digitales Delirium,

deshalb den derben Denk-Durchfall desinfiziert deponieren.

Offenbarung der Hure!

Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir zeigen das Gericht über die große Hure, die an vielen Wassern sitzt, mit der die Könige auf Erden Hurerei getrieben haben; und die auf Erden wohnen, sind betrunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei. Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Greuel und Unreinheit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Greuel auf Erden. Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich sehr, als ich sie sah.

 

Johannes von Patmos, Martin Luther (Hrsg.) et al. (Nicht zuverlässig datierbar), Die Offenbarung des Johannes. In: Die Bibel – Das Neue Testament, 17,1 – 17,6 (68 – 96 n. Chr.)


Illustration aus der Ottheinrich-Bibel (Text vermutlich 1425 – 1430; Bilder ca. 1530 – 1532), Die Hure Babylon


Ein Lebenszeichen; sowohl von mir, als auch von unserem anonymen Unruhestifter! Die kürzlich bestrittenen Etappen meiner Route waren einfach zu spannend und (zeit-)intensiv. Was sage ich, sind es noch immer. Für die schnell Offerte dieses Fundstücks an Text-Fast-Food und Lichtrausch finde ich gerade noch die Zeit. Stilistisch-seltsame Register hat er gezogen. Bild und Text mit religiösem Hintergrund und hierbei sogar eines der hermetischsten Bücher der Bibel, lassen aufhorchen und verwundern wenigstens mich. Glassklar ist trotz aller Esoterik immerhin Eines: Wer die hier gemeinte Hure ist; seine erklärten Feinde nämlich, die aktuelle Obrigkeit von Quanzland und ihre Unterstützer wie mancher allzu hörige Untertan!

Dieser Tage sind mir die dortigen, politischen Verhältnisse jedoch noch höchst suspekt, deswegen meine vage Sprache. Als ich vor vielen Jahren fortging, war das politische System samt seiner Zivilkultur noch leidlich freiheitlich-demokratisch. Allerdings zeichneten sich schon damals erste Verfallserscheinungen und weitreichende Tendenzen ab, die mir große Sorge bereiteten. Mitunter waren diese Fehlentwicklungen und mein Umgang mit ihnen ein Grund für meinen nicht ganz freiwilligen Weg ins Exil. Bevor ich nun aber – entgegen meinem Vorsatz – ins Erzählen gerate: schnell weiter, es gibt so viel zu erleben!

Hoffentlich bald wieder mit mehr Zeit für Text, Welt und vor allem Euch, Satorius

Astronomischer Gigantismus mit schönem Antlitz

Auf den langen Reisen kommen in gewohnter Regelmäßigkeit die Stunden der Rast und damit die der Kontemplation. Dass der Sternenhimmel da lockend zum träumen einlädt, ist einfach mal evident. Wenn nicht sogar alle intelligenten Wesen irgendwann und irgendwo träumend ihre Köpfe gehoben haben und weiterhin werden. Wenn ich dann zu sehr ins romantische abrutsche, verpasse ich mir eine kühle Dusche mathematisch-astronomische Wissenschaft.


Die Analyse der HUDF-Daten haben eine neue Schätzung – hochspekulativ zweifelsohne – zur Häufigkeit von erdähnlichen Planeten mit 22% ergeben. Nimmt man hinzu, dass unsere Milchstraße ca. 300 * 10^9 also in Worten 300 Milliarden Sternen eine größere Galaxie ist. Multipliziert man weiter mit der Anzahl der beobachtbaren Galaxien von 50 * 10^9 also immerhin noch 50 Milliarden, darf man mit einer weiteren Schätzung, die nun einer Lotterie Konkurrenz machen kann, folgern:

0,22 (22% Erden) * 300 * 10^9 (Sterne) * 50 * 10^9 (Galaxien) = 3,3 * 10 ^21 (Trilliarden erdähnliche Planeten in beobachtbaren Galaxien)

Wer sich über Quellenunsicherheit der Zahlen wundert: Bei dieser errechneten Größenordnung spielen Quellen, Methoden und menschliche Wissenschaft insgesamt kaum noch ein Gewicht. Das Ergebnis der Gleichung sprengt immer noch den Horizont jeder Vorstellungskraft!

Hubbel-Deepfield

Die integrierte Quellenangabe übernimmt bereits das Nötigste, deswegen genießen wir schlicht diesen Ausblick auf einen Ausschnitt möglicher Welten; stets den schier unbegreiflichen Zahlenmoloch im Großhirn, der da lautet: 3,3 Trilliarden erdähnliche Planeten in beobachtbaren Galaxien!

Gute Nacht und kosmische Träume, Euer Satorius

#MCE1 @ Es Eschert zum Feierabend

Es ist vollbracht, aus einem kleinen, höchst dilettantischen Anfang ist über ein verlängertes Wochenende das Fundament eines themenreichen Auftritts entstanden. Jetzt heißt es ein-zwei Stunden Schlaf tanken und auf in den Broterwerb. Lichtrausch Ein kleine Belohnung gönnen ich meinen wunden Händen und für den großen Schritt vom Keim (Atom) zum Setzling (Molekül) gibt es ein erlesene Portion Konstruktivismus mit narzisstischer Selbstbetrachtung inklusive. Einen Lichtrausch der monochromen Art, gleichwohl eine würdig Eröffnung dieser weiteren, neuen Rubrik. Nun aber Schluss: Feierabend!


Maurits Cornelis Escher (1898 – 1972), Zeichnende Hände (1948; Lithographie)