Außergewöhnlich anpassungsfähig!

 

Modulares Menü: Individual-Vollkorn-Brot (IVB) mit Käse-Fondue

  Metadaten des Gerichts

Kochniveau: 7/10  Dauer: ca. 150 Minuten Art: Menü, Hauptgang Kosten: Teuer

 Rezept zum Ausdrucken: Modulares Menü – IVB mi Käsefondue (PDF)

Zutatenliste – IVB

Basismodul: Grundteig für Vollkornbrot

  • 500g Vollkornmehl (Nach persönlicher Präferenz: Weizen, Roggen, Dinkel, usw.)
  • 1 Würfel Frischhefe (Ca. 40g – für 500g Mehl) 
  • 500ml lauwarmes Wasser
  • 2 EL Kräuteressig
  • 2 TL Salz
  • 1 TL Zucker

Individualmodul: Kurschatten aus dem vorderen Orient (Max. 200g Zusätze empfohlen)

  • 1 mittelgroße rote Zwiebel (Jede andere Zwiebelart tut es natürlich ebenso gut)
  • 50 g Katenschinken (Ohne dies ist das gesamte Gericht vegetarisch, ohne Fondue sogar vegan, dann aber leider auch ziemlich seelenlos)
  • rote Chili (Optional einfach weglassen)
  • 2 EL Pistazienöl (Olivenöl ist auch vollkommen in Ordnung)
  • 1 TL schwarzer Pfeffer
  • 1 TL bunter Pfeffer
  • 1 TL Schwarzkümmel
  • 1 TL Kümmel
  • 2 EL Hanfsaat (THC-frei und vollkommen legal)

Zutatenliste – Käse-Fondue

Käsemodul: Alpine Auslese (Alles was den Namen Käse verdient und 500g als Richtwert ungefähr erreicht)

  • 200g Gruyeré
  • 200g Emmentaler
  • 100g Bergkäse
  • ca. 100ml Trockener Weißwein (Noch immer müßig hier über Qualitätsunterschiede zu sprechen)
  • 1 Prise Muskatnuss
  • 1 Prise Weißer Pfeffer
  • 2 Zehen Knoblauch

Fonduemodul: Rot-Rot-Grün (Verschiedenes Gemüse und Obst zum Versenken im Fondue)

  • 15 Datteltomaten
  • 1 Rote Paprika
  • 20 Gewürzgurken

Praxis-Anleitung

  1. Zuerst den Teig für das Brot zubereiten:
    • Dafür zunächst das Wasser z.B. in der Mikrowelle leicht erwärmen. Davon einen Bruchteil nehmen und darin die Hefe sowie den Zucker auflösen; kurz beiseite Stellen.
    • Zwiebeln schälen, grob schneiden und zusammen mit Chili und Katenschinken mit dem Öl kurz andünsten. Abschließend auf Küchenpapier Fett und Öl abtropfen lassen.
    • Daraufhin Vollkornmehl schon mit dem Salz vermischen und in einen Knetschüssel geben.
    • Nun die übrigen Zutaten des Individualmoduls kurz ohne Fett anrösten und je nach Größe und Wunsch in einem Mörser zerstoßen. (In meinem Fall wurden Hanfsaat und die Pfeffer zerstoßen, die Kümmel jedoch nicht)
    • Alle vorhergehend Zutaten, also das Mehl, den Hefeansatz und die Bestandteile  des Individualmoduls, mit dem Essig und dem restlichen Wasser zusammen zu einem möglichst glatten Teig verkneten.
  2. Die Teigmasse in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform geben und im nicht vorgeheizten Backofen bei 200° ca. 1 Stunde backen, danach auskühlen lassen.
  3. Während der Brotteig im Ofen weilt, kann das Käse-Fondue vorbereitet werden:
    • Käse reiben und in einen tiefen Topf geben.
    • Knoblauch und Wein hinzugeben.
    • Auf dem Herd schonend erhitzen und dabei unter Rühren den Käse einschmelzen.
    • Zuletzt mit Muskatnuss und Pfeffer abschmecken.
  4. Währenddessen jedoch wieder und weiter dem Brot widmen. Da das Käsefondue auf niedriger Temperatur gehalten, geduldig ist, ist hier das Zeit-Management flexibel:
    • Aus dem aufgegangenen Teig ohne allzu starkes Kneten einen Laib formen, diesen mit Vollkornmehl bestäuben.
    • Als zweites Oberseite mit einem Messer nach eigener Ästhetik einritzen und mit 1 EL Öl bestreichen.
  5. Derweil Brot und Fondue sich fast von alleine vollenden, noch Gemüse respektive Obst vorbereiten und in Schälchen geben, sodass das Fonduemodul fertig vorbereitet ist. 
  6. Zum Abschluss alle Komponenten auftischen und dabei Fonduetopf auf die Tisch-Wärmequelle umziehen. (Ich benutze hierfür ganz rustikal am liebsten ein Stövchen mit Brennpaste, dass in einem Metallgestell ruht)

Viel Vergnügen mit einem Gericht das immer wieder anders abgestimmt, für alle Anlässe von 2 – 8 Personen tauglich ist.

Mit kulinarischen Grüßen abermals ohne große Umschweife, Euer Satorius

Kulinarik mit einer Prise Metatext

Die gaumenschmeichelnden Köstlichkeiten von Quanzland sind weltübergreifend berühmt! Entlang meines Weges stoße ich immer wieder auf köstliche Gelegenheit; allerdings auf solche in etwas ungewöhnlicherer Art und Weise, nämlich aktiv und tätig.

Ich bin nämlich passionierter Koch und Kulinarik-Anfänger, was auf Reisen durchaus einer Herausforderung gleichkommt. Dennoch ist es erstaunlich, wie viele ehrenwerte (Broterwerbs-)Köche dankbar für einen Küchenhelfer sind. Wenn dieser ein paar Stunden auf hohem Niveau dafür kocht und arbeitet, dass er ein paar lokale Zutaten und Zutritt zur Küche bekommt, willigen viele direkt ein. Meistens ist man unter Kollegen sowieso austauschfreudig und neugierig interessiert. So dass nicht selten mehrere Menschen nach Küchenschluss munter in der Küche weiterkochen und den Abend schlemmend und feiernd ausklingen lassen. Ebenso selten bleibt übrigens anschließend ein freudige Eskalation des Festmahls zu einem Exzess mit z.T. schwerwiegenden Folgen am nächsten Morgen nicht aus. Innige Bekanntschaften werden geschlossen, Erfahrungen ausgetauscht und der Kulinarik eine rauschendes Fest bereitet.

Etwas nüchterner formuliert, bleibt für die Nachwelt von diesem epischen Ereignis meist nur ein bloßes, aber gründliches Rezept als Zeugnis übrig; gelegentlich aber doch noch die eine oder andere philosophische Reflexion übers Kochen oder brauchbare allgemeine Kochweisheiten nebenher. Allessamt selbstverständlich vom klaren und produktiven Beginn des Cook-In’s getragen, der Rest bleibt Schweigen. Geplant sind zukünftig, wenn möglich und vermutlich sehr selten, Interviews mit den gastgebenden Köchen über ihre kulinarischen, ästhetischen und eventuell persönlichen Überzeugungen. Das hängt jedoch nachvollziehbar stark von Temperament und Bereitschaft dieser Menschen ab. Hoffen wir also auf deren Mitteilungs- und Geltungsbedürfnis!

Hier ein schlichtes erstes Rezept, dass in dieser Woche unsympathischen Kontextes wegen von mir alleine in einem wenig freundschaftlichen Gasthaus zelebriert wurde. Üblicherweise beginnt der Rezeptteil mit der essentiellen Zutatenliste, die (in stark kommentiertem Gewand) günstigere oder gebräuchlichere Alternativen für hochwertige und aufwendigere Ingredienzien bietet. Darauf folgt eine Praxis-Anleitung, mit deren Hilfe die Rezepte leicht auch in üblichen Haus-Küchen realisiert werden können. Da derart hochwertiger Proviant unterwegs rar ist, entsprechen die Mengenangaben normalerweise 2,5-3 Portionen. So ausgestattet kann ich nämlich die Unbilden der Reise noch wenige Tage genussvoll aufhellen oder einfach delikatere Auszeiten nehmen. Bei der Premiere – wie gesagt, der angebliche Koch ein richtiggehender Stoffel – leider ohne Interview und ohne den angedrohten Ballast tiefschürfend-theoretischer Kulinarik. Mit demütigem Stolz präsentiere ich also nach langer Vorrede, zur Eröffnung der Kulinarik, das erste Gericht aus Quanzland:


Karmesin-Risotto

Metadaten des Gerichts

Kochniveau: 4/10 Dauer: 45 Minuten Art: Hauptgang, Beilage  Kosten: Günstig bis mittel 

 Rezept zum Ausdrucken: Karmesin-Risotto (PDF)

Zutatenliste

  • 250g Risotto- oder Milchreis
  • 250g passierte Tomaten (Je frischer und selbst gemachter, desto besser aber aufwendiger)
  • 250ml trockener Rotwein (Müßig hier über Qualitätsunterschiede zu sprechen)
  • 500ml Gemüsebrühe (Soll sogar Köche gegeben, die sowas prinzipiell selbst machen)
  • 50g würziger Bergkäse (Sorte nach Vorliebe sowie Geldbeutel und alternativ mit Hartkäse wie Parmesan – Hauptsache kräftig im Geschmack)
  • 2 rote Paprika
  • 10 Cherry- oder 15 Datteltomaten
  • 1 Rote Chili (Oder Peperoni, dabei nach persönlichem Schärfelevel)
  • 2 Schalotten (Mittelgroße Zwiebel alternativ)
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 3 EL Olivenöl (Vorsicht großes Qualitätsgefälle!)
  • 2 TL Salz (Na, verliebt? Dann nimm halt mehr)
  • 2 TL schwarzer Pfeffer (Am besten frisch gemahlen)
  • 1 TL Zucker (Zucker und Salz sind irgendwie meistens Pflicht)
  • 2 TL geräuchertes Paprikapulver (Ansonsten edelsüßes)

Praxis-Anleitung

  1. Zuerst das Gemüse zur Vorbereitung waschen, schälen und putzen. Daraufhin Schalotten fein würfeln; Paprika mittelgroß würfeln; Chili entkernen, wenn man die Schärfe moderat halten will, und hacken.
  2. In einem (Keramik-)Topf Schalotten und dazu gepressten Knoblauch im Öl glasig andünsten. Dann Paprika plus Chili zugeben und kurz anbraten. Hierbei mit Paprikapulver und Zucker bestäuben.
  3. Mit Rotwein ablöschen und kurz schmoren lassen.
  4. Währenddessen Gemüsebrühe mit passierten Tomaten anrühren und danach ca. 1/3 dieser Flüssigkeit zusammen mit dem Reis in den Topf geben. Dabei sollte der Reis vollständig von Flüssigkeit bedeckt werden, wenn nötig also mehr davon für den Anfang verwenden.
  5. Unter häufigem und später ständigem Rühren zunächst kurz aufkochen und dann je nach Herd ca. 20 Minuten den Reis leicht köchelnd und schonend garen. Dabei nach und nach die restlichen 2/3 der Flüssigkeit dazu schütten, damit der Reis immer mit Flüssigkeit bedeckt bleibt.
  6. 5 Minuten vor Ende der Garzeit Cherrytomaten, Salz, Pfeffer und zwischenzeitlich geriebenen Käse unterrühren. Der Reis ist gut, wenn er noch etwas bissfest ist.
  7. Abschließend vom Herd nehmen und noch gute 10 Minuten abkühlen und durchziehen lassen.
  8. Zuletzt mit Salz nach persönlicher Präferenz abschmecken, wobei ich es bei 2 TL und der Gemüsebrühe belasse.

Viel Spaß beim Nachkochen und vor allem guten Appetit sowie höchste Gaumenfreuden, Euer Satorius

P.S. der Metatext-Redaktion: Kommentare über Erfahrung mit dem Rezept sind strengstens erwünscht! Denn nur so wird Kulinarik sozial, was ein wichtiger Aspekt ihres Wesens ist. Weiterentwicklungen und Interpretationen oder eigene Rezepte werden auch freudig angenommen; ob im eigenen Gast-Artikel oder einfach als Kommentar.

Selbstverständlich nach Wunsch lizenziert unter einer der Varianten (Link zur Info-PDF) der Creative-Commons-Lizenz (Direktlink) oder dem Urheberrecht/Copyright. Bei (An-)Fragen hierzu wenden Sie sich an die Metatextredaktion (Metatext-Redaktion@quanzland.info) oder direkt an Satorius (Satorius@Quanzland.info).

Sprachphilosophischer Käse

Sowas kommt dabei heraus, wenn Sprachphilosophie sich mit Beispielen schmücken möchte und dies dann aus subversivem Antrieb als Zettelchen an einem Baum landet. Hier also dieses Stück, das mindestens ein Schmunzeln verdient.

Bis bald, Euer Satorius


Die Prozedur, ein Stück Käse auf die Waage zu legen und nach dem Ausschlag der Waage den Preis zu bestimmen, verlöre ihren Witz, wenn es häufiger vorkäme, daß [sic!] solche Stücke ohne offenbare Ursache plötzlich anwüchsen, oder einschrumpften

 

Ludwig Wittgenstein (1898 – 1951), Philosophische Untersuchungen: S. 90 (1953)

Transzendentale Kamelle

Ich nenne daher die Erklärung der Art, wie sich Begriffe apriori auf Gegenstände beziehen können, die transzendentale Deduktion derselben und unterscheide sie von der empirischen Deduktion, welche die Art anzeigt, wie ein Begriff durch Erfahrung und Reflexion über dieselbe erworben worden und daher nicht die Rechtmäßigkeit, sondern das Faktum betrifft, wodurch der Besitz entsprungen.

 

Immanuel Kant (1724 – 1804), Kritik der reinen Vernunft: S. 104 (1781)


Ein neuer, freier Tag ein neues Zitat von unserem ebenso unbekannten wie subversiven Terrorist. Immerhin schadet es uns nicht direkt und ob die öffentliche Ordnung von Quanzland so erhaltenswert ist bleibt abzuwarten. Insofern erfreuen wir uns während des Weges weiter an den Leckereien aus dem Intellektuellen Naschglas; heute mit einer etwas zäheren, dadurch nicht minder bedeutenden, trotzdem irgendwie ollen Kamelle.

Ich begebe mich weiter des Weges und melde mich gelegentlich mal mit den Eröffnungen der Diskurse der Nacht und der Kulinarik.

Beste Reisewünsche, Satorius

Astronomischer Gigantismus mit schönem Antlitz

Auf den langen Reisen kommen in gewohnter Regelmäßigkeit die Stunden der Rast und damit die der Kontemplation. Dass der Sternenhimmel da lockend zum träumen einlädt, ist einfach mal evident. Wenn nicht sogar alle intelligenten Wesen irgendwann und irgendwo träumend ihre Köpfe gehoben haben und weiterhin werden. Wenn ich dann zu sehr ins romantische abrutsche, verpasse ich mir eine kühle Dusche mathematisch-astronomische Wissenschaft.


Die Analyse der HUDF-Daten haben eine neue Schätzung – hochspekulativ zweifelsohne – zur Häufigkeit von erdähnlichen Planeten mit 22% ergeben. Nimmt man hinzu, dass unsere Milchstraße ca. 300 * 10^9 also in Worten 300 Milliarden Sternen eine größere Galaxie ist. Multipliziert man weiter mit der Anzahl der beobachtbaren Galaxien von 50 * 10^9 also immerhin noch 50 Milliarden, darf man mit einer weiteren Schätzung, die nun einer Lotterie Konkurrenz machen kann, folgern:

0,22 (22% Erden) * 300 * 10^9 (Sterne) * 50 * 10^9 (Galaxien) = 3,3 * 10 ^21 (Trilliarden erdähnliche Planeten in beobachtbaren Galaxien)

Wer sich über Quellenunsicherheit der Zahlen wundert: Bei dieser errechneten Größenordnung spielen Quellen, Methoden und menschliche Wissenschaft insgesamt kaum noch ein Gewicht. Das Ergebnis der Gleichung sprengt immer noch den Horizont jeder Vorstellungskraft!

Hubbel-Deepfield

Die integrierte Quellenangabe übernimmt bereits das Nötigste, deswegen genießen wir schlicht diesen Ausblick auf einen Ausschnitt möglicher Welten; stets den schier unbegreiflichen Zahlenmoloch im Großhirn, der da lautet: 3,3 Trilliarden erdähnliche Planeten in beobachtbaren Galaxien!

Gute Nacht und kosmische Träume, Euer Satorius

Plakativ-pathetische Programmatik

Nach einer anstrengenden Woche in der einen Welt, bleibt für die andere zunächst wenig Energie. Ein wenig wurde aber schon wieder geweckt, als ich kürzlich eines der bisher propagandistisch fiesesten Text-Fast-Foods gesichtete habe. Ich wähle mittlerweile aus der Fülle bewusst die Interessanteren aus. Solche, die mehr über den ideologischen Hintergrund der Anschlagsserie zu geben vermögen. Dieses Folgende ist ganz sicher von solchem Kaliber.

Gesegnet mit Wochenende grüßt die ebenso Gesegneten, Satorius


Ich bin. Wir sind.

 

Das ist genug. Nun haben wir zu beginnen. In unsere Hände ist das Leben gegeben. Für sich selber ist es längst schon leer geworden. Es taumelt sinnlos hin und her, aber wir stehen fest, und so wollen wir ihm seine Faust und seine Ziele werden.

 

Ernst Bloch (1885 – 1977), Der Geist der Utopie: S. 11 (Absicht; 1918)

… und der Mahner

Da ist mir doch kürzlich tatsächlich der eigentlich Inhalt in der Aufregung über das spannende Rätsel in Vergessenheit geraten. Ob nun öfter neben den Zitaten solche Aufgaben zu finden sein werden?

In gespannter Erwartung, Euer Satorius


Ach, das ist meine Trauer: in den Grund der Dinge hat man Lohn und Strafe hineingelogen – und nun auch noch in den Grunde eurer Seelen, ihr Tugendhaften!

 

Friedrich Nietzsche (1844 – 1900), Also sprach Zarathustra: S. 70 (1883 – 1885)

#MCE1 @ Es Eschert zum Feierabend

Es ist vollbracht, aus einem kleinen, höchst dilettantischen Anfang ist über ein verlängertes Wochenende das Fundament eines themenreichen Auftritts entstanden. Jetzt heißt es ein-zwei Stunden Schlaf tanken und auf in den Broterwerb. Lichtrausch Ein kleine Belohnung gönnen ich meinen wunden Händen und für den großen Schritt vom Keim (Atom) zum Setzling (Molekül) gibt es ein erlesene Portion Konstruktivismus mit narzisstischer Selbstbetrachtung inklusive. Einen Lichtrausch der monochromen Art, gleichwohl eine würdig Eröffnung dieser weiteren, neuen Rubrik. Nun aber Schluss: Feierabend!


Maurits Cornelis Escher (1898 – 1972), Zeichnende Hände (1948; Lithographie)

 

Der Frager und der …

Ein neuer Morgen, im fließende Anschluss an eine anstrengende, arbeitsreiche Nacht. Alles für die Heimkehr Mögliche wurde zwischenzeitlich erledigt, weswegen es nun auch rasch weiter gehen kann! Zu allem freudigen Überfluss habe ich vorhin noch einen weiteren (Frühstücks-)Texthappen gesichtet.

Auf der Rückseite war dieses mal sogar noch ein Satz in der kryptischen Untotensprache Latein geschrieben. Was auch immer das zu bedeuten haben mag, ich gratuliere dem ersten mutigen und fähigen Mitreisenden, der dies zu übersetzen vermag. Ich bin wirklich nicht alleine imstande und brauche Eure Hilfe. Falls es dann sogar noch ein zweistufiges, weil inhaltliches Rätsel wäre, nur zu! Der Denk-Sport ist eine zuweilen sehr vernachlässigte Betätigung, da bin ich leider selbst gebranntes Kind! Deswegen sollten wir uns alle eine Rätsel-Runde gönnen und unverdrossen, wie genussvoll 5 bis 10 Minuten auf den Modus Schüler umschalten.

Raetsel-Runde

Falls tatsächlich irgendwann mal jemand auf des Rätsels Lösung kommt, dann erkläre ich diesen schnellsten, so er denn richtig liegt, zum 1. Denk-Sport-Adept von Quanzland. Ein im übrigen sehr prestigeträchtiger Wandertitel, den schon viele namenhafte Persönlichkeiten ihr Eigen nannten. Seine Verleihung wurde, hier unbedeutenden Gründen wegen, noch vor meiner Abreise eingestellt und die Zeit für eine Reanimation ist reif. Eine qualitativ angemessene Übersetzung und eine plausible Antwort sind also der Weg zur Aufnahme in eine zugründende Chronik der Denk-Sport-Adepten. Vor allem anderen gewährt ein Sieg in der Rätsel-Runde das Privileg die eherne Plakette der Denk-Sport-Adepten von Quanzland zu tragen.

 Denk-Sport-Meister

Dass ich zwar die Bedingungen, jedoch nicht die Antwort kenne, könnte aufgefallen sein. Ein weitere seltsamer Umstand, der aber schnell mit der Existenz des ominösen, moralisch zweifelhaften Rätselspenders und der Durchführung des Wettbewerbs durch die Metatext-Redaktion zurechtgerückt werden kann.

Viel Vergnügen und Erfolg, Satorius


Cibus gravis mentem plurumorum hominum antestat, sed cura in mundo est. Quid?


 

Proklamation der Metatext-Redaktion: Bis auf Weiteres bleibt dieses Format in seinen Kinderschuhen stecken. Denn ohne Teilnehmer macht ein Wettbewerb wenig Sinn; auch für einen Hohepriester des Selbstzwecks – wie Satorius einer ist – sind Rätsel, die niemand enträtseln möchte, nicht die Mühen der Verarbeitung wert. Er sammelt fleißig weiter, was an Rätsel auftaucht. Selbstverständlich beantwortet er selbst sie gewissenhaft und wartet gespannt auf eine Reaktion. Sollte also eines fernen Tage eine kritische Masse an Rätselwilligen geben, gibt es reichlich an Material.   

In froher Erwartung baldiger Wiedererweckung und Fortführung dieses Formats, Ihre Metatext-Redaktion

Beweismittel #1

Hier ein erstes Exempel von Text-Fast-Food! Es war eines der ersten und wurde bereits in den frühen Tagen der nunmehr mehrwöchigen Terrorserie konfisziert und direkt für interne Infoveranstaltungen von Administration und Wächterpolizei transkribiert.

Ohne weitere Kommentare zur Lektüre empfohlen. Die deutsche Übersetzung habe ich mir als Nicht-Poet trotzdem mal munter selbst angemaßt

 

Text-Fast-Food

Mit vielen Grüßen von weiter vorne auf unserer Route, Euer Satorius


If the doors of perception were cleansed every thing would appear to man as it is, Infinite. For man has closed himself up, till he sees all things thro‘ narrow chinks of his cavern.

Wenn die Pforten der Wahrnehmung gereinigt würden, so würde dem Menschen alles so erscheinen, wie es ist: unendlich. Der Mensch nämlich, hält sich selbst solange eingeschlossen, bis er alle Dinge durch die schmalen Schlitze seiner Höhle sieht.

 

William Blake (1757 – 1827), The Marriage of Heaven and Hell / Die Hochzeit von Himmel und Hölle (Frei nach Satorius): S.7 (1790 – 1793)