Duett und Duell in Dithyramben: Goethe & Nietzsche

Wen du nicht verlässest, Genius,
Nicht der Regen, nicht der Sturm
Haucht ihm Schauer übers Herz.
Wen du nicht verlässest, Genius,
Wird dem Regengewölk,
Wird dem Schloßensturm
Entgegensingen,
Wie die Lerche,
Du da droben.

 

Den du nicht verlässest, Genius,
Wirst ihn heben übern Schlammpfad
Mit den Feuerflügeln.
Wandeln wird er
Wie mit Blumenfüßen
Über Deukalions Flutschlamm,
Python tötend, leicht, groß,
Pythius Apollo.

 

Den du nicht verlässest, Genius,
Wirst die wollnen Flügel unterspreiten,
Wenn er auf dem Felsen schläft,
Wirst mit Hüterfittichen ihn decken
In des Haines Mitternacht.

 

Wen du nicht verlässest, Genius,
Wirst im Schneegestöber
Wärmumhüllen;
Nach der Wärme ziehn sich Musen,
Nach der Wärme Charitinnen.

 

Umschwebt mich, ihr Musen, ihr Charitinnen!
Das ist Wasser, das ist Erde,
Und der Sohn des Wassers und der Erde,
Über den ich wandle
Göttergleich.

 

Ihr seid rein, wie das Herz der Wasser,
Ihr seid rein, wie das Mark der Erde,
Ihr umschwebt mich, und ich schwebe
Über Wasser, über Erde,
Göttergleich.

 

Soll der zurückkehren,
Der kleine, schwarze, feurige Bauer?
Soll der zurückkehren, erwartend
Nur deine Gaben, Vater Bromius,
Und helleuchtend umwärmend Feuer?
Der kehren mutig?

 

Und ich, den ihr begleitet,
Musen und Charitinnen alle,
Den alles erwartet, was ihr,
Musen und Charitinnen,
Umkränzende Seligkeit,
Rings ums Leben verherrlicht habt,
Soll mutlos kehren?

 

Vater Bromius!
Du bist Genius,
Jahrhunderts Genius,
Bist, was innre Glut
Pindarn war,
Was der Welt
Phöbus Apoll ist.

 

Weh! Weh! Innre Wärme,
Seelenwärme,
Mittelpunkt!
Glüh entgegen
Phöb Apollen;
Kalt wird sonst
Sein Fürstenblick
Über dich vorübergleiten,
Neidgetroffen
Auf der Zeder Kraft verweilen,
Die zu grünen
Sein nicht harrt.

 

Warum nennt mein Lied dich zuletzt?
Dich, von dem es begann,
Dich, in dem es endet,
Dich, aus dem es quillt,
Jupiter Pluvius!
Dich, dich strömt mein Lied,
Und kastalischer Quell
Rinnt ein Nebenbach,

 

Rinnet Müßigen,
Sterblich Glücklichen
Abseits von dir,
Der du mich fassend deckst,
Jupiter Pluvius!

 

Nicht am Ulmenbaum
Hast du ihn besucht,
Mit dem Taubenpaar
In dem zärtlichen Arm,
Mit der freundlichen Ros umkränzt,
Tändelnden ihn, blumenglücklichen
Anakreon,
Sturmatmende Gottheit!

 

Nicht im Pappelwald
An des Sybaris Strand,
An des Gebirgs
Sonnebeglänzter Stirn nicht
Faßtest du ihn,
Den Blumen-singenden,
Honig-lallenden,
Freundlich winkenden
Theokrit.

 

Wenn die Räder rasselten,
Rad an Rad rasch ums Ziel weg,
Hoch flog
Siegdurchglühter
Jünglinge Peitschenknall,
Und sich Staub wälzt‘,
Wir vom Gebirg herab
Kieselwetter ins Tal,
Glühte deine Seel Gefahren, Pindar,
Mut. – Glühte? –
Armes Herz!
Dort auf dem Hügel,
Himmlische Macht!
Nur so viel Glut,
Dort meine Hütte,
Dorthin zu waten!

 

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), Wanderers Sturmlied. Gedichte und Epen I, Goethes Werke, S. 33-36 (1996; Hamburger Ausgabe – Band I)


Bei abgehellter Luft,
wenn schon des Taus Tröstung
zur Erde niederquillt,
unsichtbar, auch ungehört
– denn zartes Schuhwerk trägt
der Tröster Tau gleich allen Trostmilden –
gedenkst du da, gedenkst du, heißes Herz,
wie einst du durstetest,
nach himmlischen Tränen und Taugeträufel
versengt und müde durstetest,
dieweil auf gelben Graspfaden
boshaft abendliche Sonnenblicke
durch schwarze Bäume um dich liefen,
blendende Sonnen-Glutblicke, schadenfrohe.

 

»Der Wahrheit Freier – du?« so höhnten sie –
»Nein! nur ein Dichter!
ein Tier, ein listiges, raubendes, schleichendes,
das lügen muß,
das wissentlich, willentlich lügen muß,
nach Beute lüstern,
bunt verlarvt,
sich selbst zur Larve,
sich selbst zur Beute,
das – der Wahrheit Freier?…

 

Nur Narr! nur Dichter!
Nur Buntes redend,
aus Narrenlarven bunt herausredend,
herumsteigend auf lügnerischen Wortbrücken,
auf Lügen-Regenbogen
zwischen falschen Himmeln
herumschweifend, herumschleichend –
nur Narr! nur Dichter!…

 

Das – der Wahrheit Freier?…
Nicht still, starr, glatt, kalt,
zum Bilde worden,
zur Gottes-Säule,
nicht aufgestellt vor Tempeln,
eines Gottes Türwart:
nein! feindselig solchen Tugend-Standbildern,
in jeder Wildnis heimischer als in Tempeln,
voll Katzen-Mutwillens
durch jedes Fenster springend
husch! in jeden Zufall,
jedem Urwalde zuschnüffelnd,
daß du in Urwäldern
unter buntzottigen Raubtieren
sündlich gesund und schön und bunt liefest,
mit lüsternen Lefzen,
selig-höhnisch, selig-höllisch, selig-blutgierig,
raubend, schleichend, lügend liefest…

 

Oder dem Adler gleich, der lange,
lange starr in Abgründe blickt,
in seine Abgründe…
– o wie sie sich hier hinab,
hinunter, hinein,
in immer tiefere Tiefen ringeln! –

 

Dann,
plötzlich,
geraden Flugs,
gezückten Zugs
auf Lämmer stoßen,
jach hinab, heißhungrig,
nach Lämmern lüstern,
gram allen Lamms-Seelen,
grimmig gram allem, was blickt
tugendhaft, schafmäßig, krauswollig,
dumm, mit Lammsmilch-Wohlwollen…

 

Also
adlerhaft, pantherhaft
sind des Dichters Sehnsüchte,
sind deine Sehnsüchte unter tausend Larven,
du Narr! du Dichter!…

 

Der du den Menschen schautest
so Gott als Schaf –,
den Gott zerreißen im Menschen
wie das Schaf im Menschen
und zerreißend lachen –

 

das, das ist deine Seligkeit,
eines Panthers und Adlers Seligkeit,
eines Dichters und Narren Seligkeit!«…

 

Bei abgehellter Luft,
wenn schon des Monds Sichel
grün zwischen Purpurröten
und neidisch hinschleicht,
– dem Tage feind,
mit jedem Schritte heimlich
an Rosen-Hängematten
hinsichelnd, bis sie sinken,
nachtabwärts blaß hinabsinken:

 

so sank ich selber einstmals
aus meinem Wahrheits-Wahnsinne,
aus meinen Tages-Sehnsüchten,
des Tages müde, krank vom Lichte,
– sank abwärts, abendwärts, schattenwärts,
von einer Wahrheit
verbrannt und durstig
– gedenkst du noch, gedenkst du, heißes Herz,
wie da du durstetest? –
daß ich verbannt sei
von aller Wahrheit!
Nur Narr! Nur Dichter!…

 

Friedrich Nietzsche (1844 – 1900), Dionysos-Dithyramben: Nur Narr! Nur Dichter!, S. 1239-1243 (1954; Werke in drei Bänden, Band 2)

Ambivalenzen von Wort und Mensch

Es gibt zwei Arten von Propaganda – vernünftige Propaganda für Handlungen, welche mit dem aufgeklärten Eigennutz derjenigen, die sie machen, und derjenigen, an die sie gerichtet ist, übereinstimmen, und unvernünftige Propaganda, welche mit niemands aufgeklärtem Eigennutz übereinstimmt, sondern von Leidenschaften, blinden Regungen, unbewussten Begierden oder Befürchtungen diktiert wird und sich an alle diese wendet. Wo es sich um die Handlungen von Individuen dreht, gibt es höhere Beweggründe als aufgeklärten Eigennutz. Wo aber auf den Gebieten der Politik und Wirtschaft kollektiv gehandelt werden muss, ist aufgeklärtes Selbstinteresse wahrscheinlich der höchste aller wirksamen Beweggründe. Wenn Politiker und ihre Wähler immer so handelten, dass sie auf lange Sicht ihr oder ihres Landes Interesse förderten, wäre unsre Welt das Paradies auf Erden. Tatsächlich aber handeln sie oft gegen ihr eigenes Interesse, bloß um ihren am wenigsten rühmlichen Leidenschaften zu frönen; folglich ist die Welt eine Stätte des Elends. Propaganda für solche Handlungen, die sich mit aufgeklärtem Eigennutz vertragen, wendet sich an die Vernunft mittels logischer Argumente, welche auf das beste verfügbare, voll und ehrlich dargelegte Beweismaterial gegründet sind. Propaganda für solche Handlungen, die von niedrigeren Impulsen als aufgeklärtem Eigennutz diktiert sind, bietet falsches, verfälschtes oder unvollständiges Beweismaterial, meidet logische Argumente und sucht ihre Opfer durch bloße Wiederholung von Schlagworten zu beeinflussen, durch wütende Anprangerung fremder oder heimischer Sündenböcke und durch listige Verquickung der niedrigsten Leidenschaften mit den höchsten Idealen, so dass Gräuel im Namen Gottes verübt werden und die zynischste Art von Realpolitik zu einer Sache religiöser Grundsätze und patriotischer Pflicht wird.

 

Mit John Deweys Worten: »Eine Erneuerung des Glaubens an die gemeinsame menschliche Natur und ihre Möglichkeiten im allgemeinen und an ihre Fähigkeit, auf Vernunft und Wahrheit anzusprechen im besonderen, ist ein sichereres Bollwerk gegen Totalitarismus, als eine Schaustellung materiellen Erfolgs oder eine devote Verehrung besonderer rechtlicher und politischer Formen.« Die Fähigkeit, auf Vernunft und Wahrheit anzusprechen, ist in uns allen vorhanden. Vorhanden ist aber leider auch der Hang, auf Unvernunft und Unwahrheit anzusprechen – besonders in denjenigen Fällen, in denen die Unwahrheit ein Lustgefühl hervorruft oder der Appell an die Unvernunft eine antwortende Saite in den primitiven, untermenschlichen Tiefen unsres Wesens zum Erklingen bringt.

 

Aldous Huxley (1894 – 1963), Dreißig Jahre danach oder Wiedersehen mit der „Wackeren neuen Welt“, S. 21f. (1960)

16 Jahre danach oder Rückkehr zur verehrtesten Schullektüre

Des Witzes Seele kann zur leibhaftigen Unwahrheit werden. So elegant und einprägsam
Kürze auch sein mag, kann sie naturgemäß nie allen Tatsachen eines vielfältigen
Sachverhalts gerecht werden. Über einen solchen vermag man sich nur mittels Weglassens
und Vereinfachens kurz zu fassen. Weglassungen und Vereinfachungen helfen uns,
zu verstehen – aber in vielen Fällen das Falsche; denn was wir erfassen, sind vielleicht
nur die säuberlich formulierten Vorstellungen des Vereinfachers, nicht die ungeheure,
vielverzweigte Wirklichkeit, von der diese Vorstellungen ein so willkürlicher Auszug
sind.

 

Aldous Huxley (1894 – 1963), Dreißig Jahre danach oder Wiedersehen mit der „Wackeren neuen Welt“, S. 3 (Vorwort; 1960)

Gedankenpotpourri: Links und rechts

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

 

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

 

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

 

Parlamentarischer Rat (1948-1949), Grundgesetz der BRD – Artikel 14


„Links denken, rechts sein; rechts wirken, links sein“ – logisch diagonstiziere ich diesem Satz einen sanften Widerspruch, ideologisch brandmarke ich ihn spontan als Bigotterie und empfinde ihn seelisch bis sozial als eine ziemliche Zerreißprobe; Dynamik ist also garantiert.

Was denkt ihr, was seid ihr? Da hat wohl wie bei allem und wie immer jeder seine eigenen Sofort-Assoziationen und Identifikationen. Je nach Vorliebe und Standpunkt reichen diese ersten Ideen zu unseren beiden Wortungetümen weit und liegen interpersonal womöglich sogar quer: Sie beginnen vielleicht lebenweltlich bei Nazi vs. Punk oder tagespolitisch bei Petry vs. Gysi, historisch-härter womöglich mit Orban/Franco//Hitler vs. Stalin/Mao/Castro; vielleicht sind sie aber auch abstrakter, sei es öknomisch Markt vs. Plan, Eigentum vs. Arbeit, Wettbewerb vs. Regulation und Konkurrenz vs. Kooperation, sind damit grenzwertig politisch wie stärker noch Nationale vs. Internationale und Freiheit vs. Ordnung; womöglich geraten die ersten Eindrücke mit Individum vs. Kollektiv aber noch etwas geisteswissenschaftlicher, oder auch als Selbstverantwortung vs. Solidarität und Egoismus vs. Altruismus praktisch philosophisch; eventuell denkt einer eher an Daumen, die links rechts und rechts links sind, also an Richtungen im Raum, somit leibliche bis topografische Kategorien. Bevor es nun aber zu wild wird, terminiere ich den Wortwuch und konstatiere damit feierlich, dass die Weite, Breite und Quere so einfach scheinender Worte wie „links“ und „rechts“ ausreichend illustriert wurde.

Aber was bedeutet das denn eigentlich und warum ist überhaupt von Belang, was ich anfangs so lappidar, selbstverständlich und unvermittelt in einem schrägen Satzfragment dahergesagt und insgesamt in einen doppelten, nicht minder seltsamen TFF-Kontext gestellt habe? Was also haben ein politisches Buch und eine reale Verfassung, der inflationär genutzte Wortgegensatz „links/rechts“ miteinander zu tun; warum überhaupt aus heiterem Himmel dieser komische Aphorismus und die dadurch provozierte Frage nach den beiden, so simplen, deshalb so gefährlichen Attributen, die wir vermutlich alle häufig gebrauchen und nicht ganz so häufig begriffskritisch reflektieren?

Viele berechtige Fragen, deren Antwort höchstens angedeutet werden wird, werden soll. Denn genau darin liegt die Pointe: Es handelt sich um keine rationalen, keine klaren, keine sauberen Begriffe, sondern um ideologische, historische und rhetorische Bastardworte und dafür legen unter anderem die beiden Quellen ein Zeugnis ab. Darin vermischen sich die Sphären des Linken und Rechten subtil bis explizit, so dass Reinheit und Konsequenz in weite Ferne rücken; sie leben also, sind dynamisch und bedürfen deshalb eines refelxionswilligen Subjekts: Erbschaft und Enteignung; Eigennutz und Engagement; Verstand und Liebe; Tugend und Sünde, um nur ein paar Alliierte von „links/rechts“ zu nennen.

Alles fließt somit und sogar ich vermeintlich Linker entdecke bisweilen ein wenig Rechtes an mir, Euer Satorius


„Seit zwölf Jahren stellen Sie sich die Frage: Wer ist John Galt? Hier spricht John Galt. Ich bin der Mensch, der sein Leben liebt. Ich bin der Mensch, der weder seine Liebe noch seine Werte opfert. Ich bin der Mensch, der euch eurer Opfer beraubt und dadurch eure Welt zerstört hat, und falls ihr wissen wollt, weshalb ihr zugrunde geht – ihr, die ihr euch vor Erkenntnis fürchtet –, ich bin der Mensch, der es euch jetzt sagen wird.“    

 

Der Chefingenieur war der Einzige, der noch in der Lage war, sich zu rühren. Er eilte an einen Fernsehapparat und hantierte aufgeregt an den Schaltern herum. Doch der Bildschirm blieb dunkel; der Sprecher war nicht gewillt, sich zu zeigen. Nur seine Stimme flutete die Ätherwellen im ganzen Land – und auf der ganzen Welt, dachte der Chefingenieur. Sie klang, als spräche er hier, in diesem Raum, nicht zu einer Gruppe, sondern zu einem Einzelnen. Es war nicht der Tonfall, in dem man eine Versammlung anspricht, sondern der Tonfall, in dem man einen Verstand anspricht.    

 

„Ihr habt davon reden hören, dies sei ein Zeitalter der moralischen Krise. Ihr habt es selbst gesagt, teils ängstlich, teils in der Hoffnung, die Worte hätten keine Bedeutung. Ihr habt gejammert, die Sünden der Menschheit zerstörten die Welt, und ihr habt die menschliche Natur für ihren Widerstand gegen die von euch eingeforderten Tugenden verflucht. Da für euch Tugendhaftigkeit gleichbedeutend ist mit Opferbereitschaft, habt ihr nach jeder neuen Katastrophe noch größere Opfer verlangt. Im Namen einer Rückkehr zur Moral habt ihr all die Übel geopfert, die ihr für die Wurzel eurer Misere hieltet. Ihr habt die Gerechtigkeit der Barmherzigkeit geopfert. Ihr habt die Unabhängigkeit der Einigkeit geopfert. Ihr habt die Vernunft dem Glauben geopfert. Ihr habt den Wohlstand dem Mangel geopfert. Ihr habt die Selbstachtung der Selbstverleugnung geopfert. Ihr habt das Glück der Pflicht geopfert.    

 

Ihr habt alles zerstört, was ihr für böse, und alles erreicht, was ihr für gut hieltet. Weshalb schreckt ihr also voll Grauen vor dem Anblick der Welt, die euch umgibt, zurück? Diese Welt ist nicht etwa das Produkt eurer Sünden, sondern das Produkt und Spiegelbild eurer Tugenden. Sie ist die Verwirklichung und Vollendung eures moralischen Ideals. Ihr habt dafür gekämpft, davon geträumt, sie herbeigesehnt, und ich – ich bin der Mensch, der euch euren Wunsch erfüllt hat.    

 

Es gab einen unversöhnlichen Gegner eures Ideals, den zu vernichten euer Moralkodex ersonnen wurde. Ich habe diesen Gegner aus dem Verkehr gezogen. Ich habe ihn euch aus dem Weg geräumt und eurem Zugriff entzogen. Ich habe die Quelle all jener Übel, die ihr nach und nach geopfert habt, entfernt. Ich habe euren Kampf zu Ende geführt. Ich habe euren Motor zum Stillstand gebracht. Ich habe eurer Welt den menschlichen Verstand entzogen.    

 

Die Menschen leben nicht nach dem Verstand, meint ihr? Ich habe diejenigen aus dem Verkehr gezogen, die es doch tun. Der Verstand ist ohnmächtig, meint ihr? Ich habe diejenigen aus dem Verkehr gezogen, deren Verstand es nicht ist. Es gibt höhere Werte als den des Verstandes, meint ihr? Ich habe diejenigen aus dem Verkehr gezogen, für die es sie nicht gibt.    

 

Während ihr dabei wart, alle Gerechten, Unabhängigen, Vernünftigen, Wohlhabenden und Selbstbewussten auf eurem Altar zu opfern, bin ich euch zuvorgekommen; ich habe sie als Erster erreicht. Ich habe sie über euer Spiel und euren Moralkodex aufgeklärt, dessen Wesen zu begreifen sie zu unschuldig und großzügig waren. Ich habe ihnen gezeigt, wie sie nach einer anderen Moral leben können: meiner. Und sie haben sich für meine entschieden.   

 

All jene, die verschwunden sind, jene, die ihr zwar gehasst, die zu verlieren ihr aber gefürchtet habt – ich war es, der sie euch entzogen hat. Versucht nicht, uns zu finden. Wir sind nicht gewillt, uns finden zu lassen. Klagt nicht, es sei unsere Pflicht, euch zu dienen. Wir erkennen eine solche Pflicht nicht an. Klagt nicht, ihr bräuchtet uns. Uns gilt ein Bedürfnis nicht als Anspruch. Klagt nicht, wir gehörten euch. Wir gehören euch nicht. Bittet uns nicht zurückzukehren. Wir sind im Streik, wir, die Verstandesmenschen.    

 

Wir streiken gegen Selbstaufopferung. Wir streiken gegen den Glauben an unverdiente Belohnungen und unbelohnte Pflichten. Wir streiken gegen das Dogma, das Streben nach eigenem Glück sei böse. Wir streiken gegen die Doktrin, das Leben sei schuldhaft.    

 

Unser Streik unterscheidet sich von dem, den ihr seit Jahrhunderten praktiziert: Wir streiken nicht, um Forderungen durchzusetzen, sondern um sie zu erfüllen. Eure Moral erklärt uns für böse. Wir haben beschlossen, euch nicht mehr zu schaden. Eure Wirtschaftslehre erklärt uns für nutzlos. Wir haben beschlossen, euch nicht mehr auszunutzen. Eure Politik erklärt uns für gefährlich und verlangt, dass man uns Fesseln anlege. Wir haben beschlossen, euch nicht mehr zu gefährden, aber auch die Fesseln nicht mehr zu dulden. Eure Philosophie erklärt uns zu einem bloßen Trugbild. Wir haben beschlossen, euch nicht mehr zu täuschen, sondern euch der Wirklichkeit ins Angesicht sehen zu lassen – der Wirklichkeit, die ihr wolltet, der Welt in ihrem jetzigen Zustand, einer Welt ohne Verstand.

 

Wir haben euch alles gewährt, was ihr von uns verlangt habt, wir, die wir seit jeher die Gebenden waren, uns aber erst jetzt dessen bewusst geworden sind. Wir haben keine Forderungen, die wir an euch richten, keine Bedingungen, über die wir mit euch verhandeln, keinen Kompromiss, den wir mit euch schließen könnten. Ihr habt uns nichts zu bieten. Wir brauchen euch nicht.

 

Werdet ihr jetzt klagen: Nein, das wolltet ihr nicht? Eine Welt in Schutt und Asche, ohne Verstand, sei nicht euer Ziel gewesen? Ihr hättet nicht gewollt, dass wir euch verlassen? Ich weiß, dass ihr schon immer wusstet, was ihr wolltet, ihr moralischen Kannibalen. Aber euer Spiel ist aus, denn nun wissen auch wir es.

 

Durch Jahrhunderte der von eurem Moralkodex hervorgerufenen Plagen und Katastrophen hindurch habt ihr gejammert, euer Kodex sei nicht befolgt worden und die Plagen seien die Strafe dafür, die Menschen seien zu schwach und selbstsüchtig, um all das Blut zu vergießen, das dafür zu vergießen nötig sei. Ihr habt den Menschen verdammt, ihr habt die Existenz verdammt, ihr habt diese Erde verdammt, aber nie habt ihr es gewagt, euren Kodex in Frage zu stellen. Eure Opfer haben die Schuld auf sich genommen und weitergekämpft; eure Flüche waren ihr Lohn für ihr Martyrium, während ihr fortfuhrt zu klagen, euer Kodex sei edel, aber die menschliche Natur sei nicht gut genug, ihn zu befolgen. Und niemand erhob sich, um die Frage zu stellen: Gut? – Nach welchem Maßstab?

 

Ihr wolltet wissen, wer John Galt ist. Ich bin der Mensch, der diese Frage gestellt hat.

 

[…]

 

Ihr werdet gewinnen, wenn ihr bereit seid, den Eid abzulegen, den ich zu Beginn meines Kampfes abgelegt habe – und für diejenigen, die wissen wollen, an welchem Tag ich zurückkehren werde, wiederhole ich ihn nun vor aller Welt: ‚Bei meinem Leben und meiner Liebe zum Leben schwöre ich, dass ich niemals um eines anderen Menschen willen leben werde, noch von einem anderen verlangen werde, um meinetwillen zu leben.'“

 

Ayn Rand (1905 – 1982), Der StreikTeil Drei, A ist gleich A, VII. „Hier spricht John Galt“: passim

 

Fiktion in der Fiktion

[Tom Yates, a slightly neglected writer, sits in a nightly bar and starts reading the end of his novel inspired by the Underwoods in purpose of open it up again] „The wheels lifted, and within seconds, Washington fell away, disappering under a blanket of haze and smog. Forehead pressed at the window she imagined this was exactly how it must have looked a thousand years ago, when the sun rose above the clouds and there was nothing but a swamp beneath. From this heigth, with this view she be anywhere. But the important thing is she was anywhere but there. THE END.“

 

[An anonymous bartender] You want another?

 

[Tom Yates still staring at „THE END“ considering deeply about the future of this text and the renewed offer to work for the president and his wife again] Yeah.

 

[His view swings to the keyboard focusing on backspace and then back to „THE END“. He starts deleting, erasing each letter step by step with a single hit]

 

Thomas „Tom“ Yates aka Paul Sparks (1971 -), House of Cards – Chapter 47, 32:25 – 33:24 [Staffel 4, Episode 08]

Nochmals der Seriast: House of Cards, die kafkaeske Zweite

[The Prosecuter, Ms. Dunbar, is sitting at a table in a small courtroom willing to ask delicate questions] Mr. Tusk.

 

[Raymond Tusk, the accused, is entering the room with his lawsuit entourage of about 7 attoneys and sits down on the other side of the dark oakwood table] Well, Ms. Dunbar, in 67 years on this planet, I have never once been issued a subpoena. I can now cross that off my bucket list.

 

[Ms. Dunbar] This interview is being recorded and sealed. As the subpoena mentioned, Mr. Tusk, I soke with Xander Feng [The key witness]. He verified you were his partner in laundering Chinese money to political Super PACs [Political Action Committee = Lobbyists who transfere donations into political influence due election campaings] since 2005.

 

[Ms. Dunbar] How would you respond to his allegations?

 

[Nameless suited main attoney] My client exercises his rigth to plead the Fifth Amendment [„5. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten“ grants the right not to witness against oneself].

 

[Ms. Dunbar] Did you ever use these contributions to bargain for politicals favours?

 

[Nameless suited main attoney] My client exercises his rigth to plead the Fifth Amendment.

 

[Ms. Dunbar] What was your relationship with Daniel Lanagin [Another important witness]?

 

[Nameless suited main attoney] My client exercises his rigth to plead the Fifth Amendment.

 

Heather Dunbar aka Elizabeth Marvel (1969 -), House of Cards – Chapter 25: 34:27 – 35:25 [Staffel 2, Episode 12]

Nationalistischer Populismus „first“ oder „let’s make it GREAT again“

Es ist passiert. Er ist da, der unmögliche Präsident: Hello Mr. President, hello Donald Trump!

In seiner Antrittsrede gibt dieser sich, ganz bescheiden soweit, ausdrücklich als man des Volkes; will künftig als dessen selbstloser aber zugleich durchsetzungsstarker Statthalter im Weißen Haus wirken und, nun wird es leicht paradox und definitiv weniger bescheiden, währendessen zum Retter von Nation und Demokratie avancieren. Dieses nebulöse Vorhaben glaubt er innenpolitisch erreichen zu können, indem er die Macht aus den verdorbenen, korrupten Klauen der Politik-Eliten der Hauptstadt reißt und sie dem Volk in ganz Amerika zurückgibt. Ins gleiche Horn stößt er mit seiner außenpolitischen – besser: außen-fantastischen – Programmatik, die wirtschaftlich mit krudem Protektionismus, diplomatisch und militärisch mit narzisstischem Eskapismus daherkommt. Da er in seiner Rede nur wenig konkreter und kaum plausibler wird, könnte man das obige Programm auch wieder verdichten und schlichter zusammengefasst schreiben: America first & Let’s make America GREAT again.

Denn so einfach wie diese Slogans kann populitische Politik sein: Versprich deinem Volk vage ein ersehntes, großes Wunschbild, am besten einen regelrechten Neuanfang, der alles Schlechte von früher hinfortspült und an die nun vakante Stelle eine gerechte, bessere Form der Politik setzt; erzeuge mit authentisch-schmeichlerischer Rhetorik ein Wir-Gefühl, identifiziere dazu leichterdings das Andere, das als verachtenswerter Antagonist der versprochenen Wunschwirklichkeit entgegensteht, und mache es noch stärker zum Ziel des Volksfrustes, als das bisher schon der Fall war; und sorge schließlich dafür, dass dein notwenidges Scheitern am Gegebenen entweder nicht bewusst wird oder wenigstens so wirkt, als habest du tapfer gekämpft und seist nur deshalb unterlegen, weil das Andere (hier bspw.: Mexikaner und Muslime, egoitische bis inkompetente Berufspolitiker und die mit ihnen allierten Fake-News-Medien, das jobgeile Billiglohnausland neben Mexiko, die schnorrende NATO etc. pp.) zu stark, die anderen also einfach zu viele waren und – natürlich, es ist ja meistens böse, das Andere – mit unlauteren Mitteln unterhalb der Gürtellinie gekämpft hat.

Ob dieses spontan formulierte, aber leider altbewährte Rezept auch im heutigen Amerika noch nachhaltig funktioniert? Wir werden es unweigerlich sehen in der nahen Zukunft. Und wer weiß – schwuppsdiwupps – schon könnten vier Jahre wieder um sein und dann fällt hoffentlich irgendwie doch irgendwem auf: So richtig geklappt hat das ja nicht mit dem „zuerst“ und dem „großartig“, aber immerhin, wir haben eine große Mauer im Süden gebaut, auch wenn wir sie am Ende doch selbst bezahlt haben.

In gespannter Erwartung nicht nur der amerikanischen, sondern auch der europäischen Populismen und Nationalismen des 21. Jahrhunderts, Euer Satorius



But we are transfering power from Washington D.C., and giving it back to you, the people. [Clapping masses]

 

For to long a small group in our nation’s capital has reaped the rewards of government while the people have bore the cost. Washington flourished, but the people did not share in its wealth. Politicians prospered, but the jobs left and the factories closed. The establishment protected itself, but not the citizens of our country. Their victories have not been your victories; their triumps have not been your triumps, and while they celebrate it in our nations capital there was little to celebrate for struggling families all across our land. [The crowd yells]

 

That all changes starting right here and right now because this moment is your moment, it belongs to you. It belongs to everyone gathered here today and everyone wathing all across america. This is your day; this is your celebration; and this, the United States of America, is YOUR country. [Clapping and yelling people]

 

What truly matters is not which party controls our government, but whether our government is controlled by the people. [Masses clap]

 

20th January, 2017 will be remembered as the day the people became the rulers of this nation again. [Wild applause arises]

 

The forgotten men and women of our country will be forgotten no longer. [The mass of people applauds]

 

Everyone is listening to you now. You came by the tens of millions to become part of the historic movement the likes of which the world has never seen before. [Guess what, … ]

 

At the center of this movment is a crucial conviction that a nations exists to serve its citizens. Americans want great schools for their children, save neighbourhoods for their families and good jobs for themselves. These are just and reasonable demands of righteous people and a righteous public, but for to many of our citizens a different reality exists: Mothers and children trapped in poverty in our inner cities; rusted old factories scattered like tombstones across the landscape of our nation; an education system flushed with cash, but which leaves our young and beautiful students deprived of all knowledge; and the crime, and the gangs and the drugs that have stolen to many lives and robbed our country of so much unrealized potential. This american carnage stops right here and right now. [The crowd cheers]

 

We are one nation and their pain is our pain, their dreams are our dreams, and their success will be our success. We share one heart, one home and one glorrious destiny. The oath of office I take today is an oath of a allegiance to [Dramatic finger gesture] to all americans. [Moderate yelling and applause]

 

For many decades we’ve enriched foreign industries at the expense of american industry, substitized the armies of other countries while allowing for the very sad depletion of our military. We’ve defended other nations borders while refusing to defend our own. [Frenetic applause]

 

And spend trillions of trillions of dollars overseas while americas infrastructure has fallen into disrepair and decay. We’ve made other countries rich while the wealth, strenght and confidence of our country has dissipated over the horizon. One by one the factories shattered and left our shores; without even a thought to the millions and millions of american workers that were left behind. The wealth og our middleclass has been ripped from their homes and then redistributed all across the world. Butt hat is the past, and now we are looking only to the future. [Applause arises]

 

We assembled here today and announcing a new decree to be heared in every city, in every foreign capital and in every hall of power. From this day foward a new vision will govern our land. From this day foward ist going to be only: AMERICA FIRST! AMERICA FIRST! [Masses collapse]

 

[…]

 

Together, we will make America strong again; we will make America wealthy again; we will make America proud again; we will make America safe again; and yes: Together we will make America GREAT again! [The crowd celebrates its saviour]

 

Thank you, god bless you and GOD BLESS AMERICA!

 

Thank you, god bless america.

 

Donald Trump (1946 – ) bzw. namenlose Redenschreiber in seinem Team, Antrittsrede zur Amtseinführung als 45. Präsident der USA [20.01.2017; Washington D.C.]

Bilinguale Bekenntnisse eines Seriasten

I confess, I love series!

Oder in altbewährtem Deutsch gesprochen: Ich gestehe, ich liebe Serien – von Akte X, Outer Limits und American Horror Story über Southpark sowie Spongebob hin zu Californication, Big Bang Theory, Psych weiter zu (Fear) The Walking Dead, The 100 oder Twin Peaks, episch endend mit Game of Thrones. Sie alle haben mich unterhalten, erfreuen mich teilweise noch dieser Tage und zwar ziemlich gut und nachhaltiger als so manches dicke Buch. Am besten im O-Ton, wenn es wirklich sein muss, dann eben mit originalsprachigem Untertitel, so liebe ich sie, meine Serien.

Ein neuerliche Welle solch medialer Wonne hat kürzlich die erste Staffel eines weiteren Titels für obige Lieblingsliste verursacht, das Politdrama in Serie mit dem schlagenden bis sprechenden Namen House of Cards. Tiefe Einblicke in den politischen Betrieb der usamerikanischen Hauptstadt Washington D.C. gewährt die Geschichte um den machthungrigen Protagonisten Francis Underwood, grandios gespielt von Kevin Spacey, der als Kongressman in seine Serien-Karriere startet und offensichtlich nicht weniger will, als Donald Trump seit heute inne hat: die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. An der Seite des mächtigstens Mannes der Welt in spe erleben wir seine ihm ebenbürtige Frau Claire, einige Mitarbeiter seines Stabes, eine Handvoll neugieriger Journalisten und viele, viele Bauern, Opfer und weitere Figuren, die unser Meister-Machiavellist im Laufe der Handlung munter manipuliert. Intrigen, Affären, Morde und alles geschieht im Namen der puren Macht, denn, wie Francis gerne betont, ist Macht das oberste Motiv und als Mittel weit wertiger als Geld das je sein könne. Möge die Macht mit ihm sein kann ich mir hier und jetzt einfach nicht verkneifen, zu schreiben.

Lauschen, lesen wir aber nun die primären Zeilen, wie sie der Protagonist in einer der für diese Serie stilprägenden Einstellungen äußert. Solche Szenen, in denen Brüche der vierten Wand gewagt werden, ermöglichen es der Figur, ihre Zuschauer direkt, wenn auch notwendig monologisch, anzusprechen und sie so an ihren Einfällen, Reflexionen und Plänen teilhaben zu lassen, in Francis „Frank“ Underwoods Fall bisweilen mit aphoristischer Dichte und literarischer Brillanz. Bei den folgenden Worten aus dem Staffelfinale des ersten Aktes kann ich nicht verhindern, dass mir der gute, alte Hamlet durch den Kopf spukt. Hier also aber nun mein bescheidener Versuch, die einzigartige Atmosphäre einzufangen und mittels einer kurzen Impression anzudeuten. Den dabei zum Verständnis nötigen, dramaturgischen Kontext habe ich im Transkript in [Klammern] ergänzt.

Mit seriastischen Zuckungen, Euer Satorius


[F.U. is standing in a church in front of the altar talking to God himself] Every time I’ve spoken to you’ve never spoken back. Although given our mutual disdain, I can’t blame you for the silent treatment.

 

[F.U. is looking directly into the camera adressing the spectators personally] Perhaps I’m speaking to the wrong audience.

 

[F.U.s focus is wandering down to earth asking for the devil to call] Can you hear me? Are you even capable of language or do you only understand depravity?

 

[Rumbling from behind, shadows flashing around the scene]

 

[F.U. is slightly surprised and expects the ghost of a former companion he had murdered before starting to haunt him] Peter, is that you? Stop hiding in my thoughts and come out. Have the courage in death that you never had in life. Come out, look me in the eye and say what you need to say.

 

[Clattering shocks F.U. a bit. He is turning around and sees that the sound has been caused by a workman in the backyard of the church]

 

[F.U. kneels before the altar, starts to pray in his own way straigth to the audience. Whlie praying he folds his hands] There is no solace above or below. Only us. Small, solitary, striving battling on one another.

I pray to myself, for myself!

 

Francis „Frank“ Underwood aka Kevin Spacey (1959 – ), House of Cards – Chapter 13: 21:35 – 22:38 [Staffel 1, Episode 13]