Tribut und Hommage: „Akte X – die unheimlichen Fälle des FBI“!

Der Lauf der Zeit hält uns in einer Zelle gefangen, die nicht aus Ziegelstein und Mörtel gebaut ist, sondern aus zerstörten Hoffnungen und nicht abgewendeten Tragödien. Wie kostbar ist dann die Chance zurückzugehen, auch wenn man feststellt, dass man sich nicht nur mit der Vergangenheit, sondern auch mit sich selbst auseinandersetzen muss. Auch ohne die Zwänge der Zeit ist man nicht aus dem Gefängnis seines eigenen Wesens befreit, einem Gefängnis aus dem es kein Entkommen gibt.

Martin Wells (Joe Morton), in: Rückwärts – Akte X (Staffel 8, Episode 6, 41:36 – 42:00)


Kineastische Poesie in einer Science-fiction-Mysterythriller-Krimi-Serie, wer hättet das für möglich gehalten. Nun, Akte X überrascht selbst hargesottene Fans wie mich in der 8 Staffel – so sehr, dass ich keine Mühe gescheut habe, 24 Sekunden Monolog, genauer noch Epilog für Euch zu transkribieren. Könnte ich und wollte ich wirklich, gäbe es noch massenhaft geniale Dialoge, die hier ein angemessenes Refugium hätten.

Beim zweiten Schauen der neun Staffeln starken Serie im Erwachsenenalter – also jetzt, oder eher: seit einigen Jahren, denn 202 Folgen á 40-Minuten+ ziehen sich gewaltig – realisiere ich erst in tiefer Demut und Ehrfurcht, wie klug, gelehrt, witzig, tiefsinning, vielseitig, kritisch und zum Teil sogar philosophisch amerikanische Fersehunterhaltung sein kann. Deshalb von mir ein digital-leises, wahrscheinlich ungehörtes, aber nichtdestotrotz dickes Dankschön für dieses Meisterwerk der Filmkunst an David Duchovny, Gillian Anderson, Chris Carter, uvm.,usw., etc.!

Da bald, nach über 10 Jahren offiziellem Ende, eine Neuauflage als Miniserie mit alter Besetzung geplant ist, bin ich hin- und hergerissen, ambivalent durch und durch: Was wird es werden, peinlicher Veriss oder würdige Fortsetzung?

Ein vorfreudiger Ambivalenz, Euer Satorius

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